Alexander Paul Blake
Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter




1. Prolog: Abenddämmerung


2. 1. Szene: Walden

Eine einsame Hütte am See
in Momenten der Andacht gebaut
Ein verlassener Ort tief im Schnee
Aus den Städten dringt kein einziger Laut
In die Tiefen der Wälder
fern der Kleingeistigkeit
Ursprüngliche Felder
kein Mensch weit und breit
Ein Refugium unter Tannen
von der Zivilisation vergessen
Ein magischer Ort,
fern der Tyrannen
die sich täglich schinden wie besessen
Im Herz der Natur
stirbt die Gier nach mehr
Die Intuitionsspur
führt mich nunmehr
Im Zeichen der Freiheit
der Quelle so nah, vom Wahnsinn befreit
Rebellion aus dem Herzen
Bewusstsein transformiert alle Schmerzen
Ein Baumhaus als Thron
den kapitalistischen Kriegen entflohn
Es schließt sich der Kreis
Das Wirken des Waldes, mein Gottbeweis...


3. 2. Szene: Weltenbrandasche

Der Weltenbaum brennt lichterloh.
Sie haben ihn geschunden,
schlugen klaffende Wunden
mit Äxten in geweihtes Holz.
Der Raubbau des großen Dämons.
Ausbeutung im Zuge der Gier.
Ascheregen prasselt auf das Land,
Willkommen im Weltenbrand!
Es brodelt der Ursprung in mir
Im Herz bricht er aus, als Vulkan,
sprengt die Ketten der Vernunft
und vereint alles, was war, ist und je sein wird,
in der feurigsten aller Leidenschaften...
Mit dir vereint, Windhauch der Nacht,
breite ich meine Schwingen aus
und schwebe über die Wipfel empor
in die Gründe endloser Einsamkeit,
entfremdet der Zeit, über dunkle Tannenspitzen
in eine Welt, die kleiner und kleiner wird...
nur mehr Erinnerung...


4. Interlude: Besinnung

5. 3. Szene: Naturgeisterschauspiel

Leuchtende Augen zwischen Zweigen
Zarte Zauberhände, die die Äste neigen
Ein Zischeln in Blättern
Naturgeister spielen Verstecken mit uns
Doch entgeht dies so vielen
Vergessene Weisheit dringt aus allen Ecken,
in denen sich Geister feinstofflich verstecken
Dort knister's im Gestrüpp
Los, sieh nur, oh sieh!
Undinen und Sylphen
Es heißt, sie sterben nie
In den Tannennadeln
überall im dichten Wald
existiert ein zweites Reich
magisch, leuchtend und so alt
Hörst du ihr flüstern?
Salamander, Gnome, Feen
verbergen sich vor jenen,
die nur glauben, was sie sehen
Befreiung ist ein Akt des freien Willens
wer schweigt, der kann sie hören
in der Natur im Stillen!


6. 4. Szene: Kosmosmelodie

Entlang verlassener Baracken
Verwüstung, Stille, Einsamkeit
Geisterhafte Baumarkaden
Der Wald verliert sein Blätterkleid
Entlang der längst verwesten Gärten
Schädelstätten alter Krieger
Ein Knochenbaum ins Grab versunken
Der Tod war ein gerechter Sieger
Gespenstische Ruhe,
nur von ferne droht das Ächzen der Krähen.
Sanft wiegt im Weiher das Schilf.
Innerlich werden wir wieder Kind.
Ein einsames Zirpen im Wind
sich durch die Jahrtausende zieht.
Auf den schwarzen Gräberseen
schimmern geisterhafte Feen
Nebel aus dem Knochenschlund
dem gottvergessnen Schauergrund,
In der Luft hängt noch der Wahn
der über dieses Land einst kam
Gequälte Geister nie vergehen
noch heute sie durch kahle Äste wehen
Das Wiehern toter Pferde,
Fern, fern, hört man sie schreien
Zelebrierte Freiheit im Herz der Natur,
hier draußen ist alles so pur...
So sprach Gottes Geist aus den Bäumen
und hieß uns schweigen.
Hört und seht! Alles lebt!
Alles ist komische Melodie.


7. 5. Szene: Waldkathedrale

Meine Kathedrale ist der Wald
ein leises Gebet stets widerhallt
in den Kuppeln der Transformation,
der Kirche der einzig wahren Nation
Betritt meine Kirche ehrenvoll und stolz
ein Gebet tönt durch das Unterholz
Ein Abendmahl für einen großen Traum
und golden blüht der Lebensbaum
Kathedralen für den freien Geist
Erlösung jeder Atemzug verheißt
Es sind Altare für die Fantasie
der Gottesdienst, er endet nie
Oh, Vaterland der Seele
Wie sehr ich mich im Diesseits quäle
Ich sehne mich nach deinem Todeskuss
Der Rückkehr in den Schoss der Liebe
Der Rückkehr in den Lebensfluss
Heimwärts in die Stille,
ins ewige Reich
will ich gehen dahin
steige auf im Verfall ins ewige All...
Hier des Nachts im Nirgendwo
Bin ich endlich wieder ich,
jetzt da es kein "ich" mehr gibt.
durch mich atmet tiefer Sinn!


8. Interlude: Freiheitsprozession

In der nebligen Frühe des Tages die Stimme unberührter Freiheit singt
fern der Menschen Bacchanale im Herbstgold eine Melodie erklingt
Es ist der Klang der Wildnis, der Gesang der schimmernden Seen.
Die Klagen der Zivilisation hier draußen im Dunste verwehen.
Im Rauschen der Blätter begegnet uns Gott
Im Gesang der Schwäne und Krähen
die Flächenbrände der Städte
von ferne dringt ein elendes Flehen...


9. 6. Szene: Wolfsnacht

Der getriebene Mensch reitet Tag und Nacht,
sucht sein Heil im dichten Dickicht.
Regen prasselt und peitscht in sein durchfurchtes Gesicht.
Im Wahn stürzt er zu Boden,
wo ihn die Wölfe zerfleischen
Blut tränkt den Boden
Im Wald hallt ein einsames Kreischen
Der Wolf eint den Menschen
Gewaltsam mit der Natur
Befreit ihn aus der Entfremdung
und macht ihn ursprungsgleich
Im Blutrausch, in hungriger Gier
und stürzt ihn hinab ins zahllose Reich
Blut und Boden überwunden
Der nackte Körper geschunden
Als Fraß der Wölfe bebt ihm das Herz
Der Wächter öffnet das Tor
Im Lichtmeer versiegt jeglicher Schmerz...


10. 7. Szene: Transzendenz

Goldene Flüsse an der Quelle des Lebens
Leuchtende Farben, kristallklare Seen
Hier ist Anfang und Ende allen Sterbens
Dieser Ort lässt uns verstehen
Ein warmer Strom alles durchzieht
Die Polaritäten obsolet
Schönheit, nur Schönheit man sieht
und nichts von alledem jemals vergeht
Hier tanzen die Seelen gütlich vereint
Sie strahlen, sind Wesen aus Licht
das immerfort in allem scheint
nur rational fassen, kannst du es nicht!
Alles verschmilzt zu einem großen Moment,
der Raum und Zeit überwindet
und die Illusion, die uns trennt.
an der Quelle ganz magisch verschwindet
Nimm deine Angst und wirf sie fort
Es gibt nichts zu fürchten, wo Liebe weilt,
denn jede Seele kennt diesen Ort,
trotz dass sie von Leben zu Leben eilt...


11. 8. Szene: Wiedererweckung

Im Blättergrab, da find ich Ruh
Tauch meine Füße in das Erdreich ein
Schon wachsen Wurzeln aus dem Schuh
Ein Baum im Dickicht will ich sein
Aus dem Kopf müht sich die Krone
Durchbricht die Schädelknochenschicht
Aus meinem Rachen krabbeln Skorpione
Würmer schlängeln sich durch mein Gesicht
Ich kenne weder Zeit noch Eile
Denn in mir ruht ein Himmelreich
Viele Jahre sind mir eine Weile
Ich sah Menschen und sie waren bleich
Marschieren schlafend durch die Welt
Es spricht der Tod aus den verfaulten Mündern
Begreifen nicht, was sie am Leben hält
wie achtlos sie die Erde plündern
Einst war ich auch wie sie, so leer
Ohne Weisheit, ohne Ehre
Nun scheint es mir schon viele Leben her
Da unter Bäumen ich nur noch verkehre
Doch letztlich sind wir alle gleich
Verkennt der Mensch sich auch im Hohn
Sind Ausdruck eines Seelenreichs
Und Zeit ist nichts als Illusion
Phantasmagorischer Traum
eines Seins in begrenzten Leibern,
wenn ihr erwacht, vergeht alle Nacht
Es bleibt Ewigkeit ohne Zeit
Und wer die universelle Sprache kennt,
weiß, alles ist hier und jetzt in diesem Moment...


12. Epilog: Morgentauidylle


Lyrics in plain text format



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