Eisregen
Grenzgänger



1. Vorposten


2. Grenzgänger

Es wаr dаѕ Јаhr nасh dеm grоßеn Кrіеg
Аlѕ dеr Тоd іn Dеutѕсhlаnd blіеb

Ісh wаr еіn Grеnzgängеr
Wеіl ісh ѕо gеrn Frаuеn lеіtе
Zеіg іhnеn mеіnеn Wеg
Вrіng ѕіе аuf dіе аnd’rе Ѕеіtе

Ісh wаr еіn Grеnzgängеr
Міt dеm Наmmеr іn dеr Наnd
Rеіѕ’ ісh vоn Оѕt nасh Wеѕt
Dаѕ Gеѕреnѕt іm Nіеmаndѕlаnd

Und dаnn іm Wаld, mіttеn іn dеr Nасht
Наb ісh dіе Frаuеn еіnfасh tоt gеmасht

Ісh wаr еіn Моnѕtеr
Еіnеѕ untеr vіеlеn
Und nur bеіm Моrdеn
Каnn ісh еtwаѕ fühlеn

Gаnz оhnе Rеuе, nасktе Gеwаlt
Еіn tоtеr Кörреr, blеісh und kаlt

Ѕо blеісh und kаlt
Вlеісh und kаlt

Еіnzіg dіе Gіеr
Еrwесkt еtwаѕ іn mіr
Dіе Luѕt аm Тötеn
Führt mісh zu dіr

Іm Grеnzgеbіеt bеі Zоrgе
Ѕtаrb еіnе Frаu
Ісh trеnntе іhr ѕоrgѕаm dеn Ѕсhädеl аb
Dеr Rumрf blіеb аuf Оѕtgеbіеt
Dеn Ѕсhädеl nаhm ісh
Rübеr zu dеn Вrіtеn mіt

Und mеіn Ѕріеl bеgіnnt
Wеnn іhr Вlut gеrіnnt
Ісh fіnd mеіn Ѕееlеnhеіl
Еіnzіg mіt dеm Веіl

Іn еіnеm Lаnd
Dаѕ dеn Кrіеg vеrlоrеn hаt
Nасh dеm Wеltеnbrаnd
Іn Zоnеn аufgеtеіlt

Grеnzеn dоrt
Wо vоrhеr kеіnе wаrеn
Dіе Аngѕt rеgіеrt
Меnѕсhеn flüсhtеn іn Ѕсhаrеn

Und іn dіеѕеm Сhаоѕ
Ѕсhаut nіеmаnd nасh mіr
Веwеg mісh untеr іhnеn
Und ѕuсh nасh dіr

Іm Wаld bеі Оѕtеrwіесk
Еіnе Frаu nасhtѕ gаnz аllеіn
Міt mеіnеm Наmmеr
Ѕсhlаg ісh іhr dеn Ѕсhädеl еіn

Ісh wаr еіn Grеnzgängеr
Wеіl ісh ѕо gеrn Frаuеn lеіtе
Zеіg іhnеn mеіnеn Wеg
Вrіng ѕіе аuf dіе аnd’rе Ѕеіtе

Ісh wаr еіn Grеnzgängеr
Міt dеm Наmmеr іn dеr Наnd
Rеіѕ’ ісh vоn Оѕt nасh Wеѕt
Dаѕ Gеѕреnѕt іm Nіеmаndѕlаnd

Ісh wаr еіn Моnѕtеr
Еіnеѕ untеr vіеlеn
Und nur bеіm Моrdеn
Каnn ісh еtwаѕ fühlеn

Gаnz оhnе Rеuе
Nасktе Gеwаlt
Еіn tоtеr Кörреr
Вlеісh und kаlt

Еіnzіg dіе Gіеr
Еrwесkt еtwаѕ іn mіr
Dіе Luѕt аm Тötеn
Führt mісh zu dіr…


3. In Einzelteilen

Eigentlich -
Mag ich Frauen
Doch die Frauen -
Mögen mich leider nicht

Vielleicht liegt das -
An meiner ganzen Art
Von außen Drecksau
Von innen hart

Ein treuer Blick
Lässt mich eher kalt
Was mich erregt -
Sex und Gewalt

Und so findet sich
Kein Partner fürs Leben
Kann der Damenwelt
Nur wenig geben

Außer einer ganz speziellen Behandlung...

Denn Frauen mag ich am liebsten

Nackt, kalt, starr
Und in Einzelteilen
Nackt - kalt - starr...

Ach könnt ich nur ganz gewöhnlich sein
Dann wär mein Leben sauber und rein
Dir immer beisteh'n
So gut ich kann
Dich immer lieben
Dein treuer Mann

Dann wärst du -
An meiner Seite
Und ich wär nicht allein
Dann würdest du -
Noch immer atmen
Und wir zwei
Bei Mondesschein -
Im Rosengarten

Würden uns - für immer lieben
Wären ein Herz - und eine Seele

Doch so ist es nicht
So wird es niemals sein
Weil ich krank bin
Und dich zu Tode quäle

Ich kann nicht raus aus meiner Haut
Befreie dich aus deiner gern
Hab dir das Gesicht geklaut
Und dein Arschgeweih entfernt

Und so mag ich dich...

Nackt, kalt, starr
Und in Einzelteilen
Nackt - kalt - starr...


4. Für den Kaiser

Ich kann es kaum erwarten
Lasst mich hinaus
Ich trage heut mein Mordgewand
Die Götter führen mir die Hand

Im Sonnenlicht dort oben
Hör ich die Menge toben
Sie schreien meinen Namen
Der Pöbel und die feinen Damen

Öffnet das Tor...Ich bin - bereit

Mein Kaiser
Die Todgeweihten grüßen dich
Dir allein will ich alles geben
Das Blut meiner Gegner und mein Leben

Arme, Beine, Schädel
Meine Klinge trennt sie ab
Frisches Blut -
Hängt wie Nebel in der Luft
Gerinnt im heißen Sand
Die Arena wird zum Grab
Ich höre wie der Tod
Leise nach mir ruft

Für den Kaiser, vergoss ich heute Blut
Doch mein Leben behalt ich noch

All die frischen Wunden
Gesäubert und verbunden
Nahrung, Wein und Weib
Steh'n für mich bereit

Ich nehm von allem reichlich
Und ziehe mich zurück
Aus meiner kleinen Kammer
Fällt mein müder Blick

Dort draußen - in den Schatten
Seh ich eine Gestalt
Sie kommt näher
Dann ist sie plötzlich hier
Steht in meiner Kammer
Direkt vor mir

Starrt mich an aus eisgrauen Augen
Ihre Stimme raschelt wie Papier
"Willst du nicht sein wie ich - ein Halbgott?
Und nicht länger der Abschaum der Arena
Dann bring mir - den Kopf deines Kaisers
Und dein Lohn wird unermesslich sein"

Und sie nimmt mich bei der Hand
Geleitet mich in den Palast
Ich töte all die Wachen
Und steh vor seinem Bett

Mein Kaiser
Die Todgeweihten grüßen dich
Dir allein will ich alles nehmen
Dein ganzes Blut und dein Leben

Arme, Beine, Schädel
Meine Klinge trennt sie ab
Frisches Blut -
Hängt wie Nebel in der Luft
Gerinnt auf Marmorboden
Dein Bett wird zum Grab
Ich höre wie der Wahnsinn
Leise nach mir ruft

Ich hör den ersten Hahnenschrei
Als der neue Tag erwacht
Es ist alles vorbei
Ich sitze hier im Blut
Und warte - auf die Nacht


5. Als ich noch Kinder fraß

Selbst der Glaube vergeht
Jahrtausende sind nur ein Wimpernschlag
Ein kalter Hauch aus der Ewigkeit herüber weht
Und ich sehne mich - nach dem jüngsten Tag

Die Welt war jung
Als ich aus den Schatten kam
Verderben wurde Fleisch
Und meine Herrschaft begann

Von Anfang an hat der Mensch
Mein Interesse geweckt
All das Grauen, all das Leid
Das mitten in ihm steckt

Ich zeigte - den Menschen - mein Antlitz
Und sie gaben mir - zehntausend Namen

Ihre Gebete, ihr Flehen nach Ruhm
Wurden alle - an mich gesandt
In meinem Tausenden von Namen
Wurden Völker - ermordet und verbrannt

Sie brachten mir - ihren ersten Sohn
Und voller Freude nahm ich ihr Opfer an

Das Leid in ihren Augen
War stets mein größter Spaß
Das waren gute Zeiten
Als ich noch Kinder frass

Der Brustkorb aufgerissen
Der Altar rot und nass
Das waren gute Zeiten
Als ich noch Kinder frass

Doch nichts ist für die Ewigkeit
Die Menschheit ist komplett mutiert
Sie kultiviert ihre eig'ne Grausamkeit
Hat ganze Völker - zerschlagen und verbrannt

Von meinen zehn tausend Namen
Ist fast keiner mehr bekannt
Niemand brachte mir mehr Opfer
Meine Tempel - zerschlagen und verbrannt

Bestie Mensch wurde selbst ihr eig'ner Gott
Dieser Wahn hat jede Zukunft ihr geraubt
Die Welt ist ein einziges Schafott
So kehr ich heim in die Schatten
Weil niemand an mich glaubt


6. Die Frau im Turm

Jeden Früh
Wenn der Tag erwacht
Mach ich mich auf den Weg

Bei jedem Wetter
Egal ob die Sonne lacht
Selbst bei Regen und Sturm

Besuch ich den Menschen
Den ich so sehr liebe
Die Frau oben im Turm

Warte hier unten
Von den Schatten verborgen
Bis ich sie am Fenster seh - dort oben

Und sie zeigt mir ihr Gesicht
Doch mich - sieht sie nicht
Sie ist dem Himmel so nah
Und ich bin arm und unscheinbar

Und die Wochen vergeh'n
Jeden Tag komm ich hier her
Und als die Herbstwinde weh'n
Da zeigt sie sich nicht mehr

Besuche sie ein ganzes Jahr
Doch plötzlich ist sie nicht mehr da
Was ist bloß im Turm gescheh'n?
Ich muss dort oben nach ihr seh'n

Und ich liebe ihr Gesicht
Doch sie - zeigt es nicht
So weit entfernt von mir
Ich muss dort hoch zu ihr

Und so steige ich empor
Stein um Stein, Stück für Stück
Ich darf nicht nach unten schau'n
Es führt kein Weg zurück

Bald hab ich mein Ziel erreicht
Durch das Fenster steig ich ein
Dann sehe ich sie in der Dunkelheit
Und ich hör mich selber schrei'n

In ihrem Blute ruht sie dort
Und die Welt hat sie vergessen
Leben - Schönheit - alles fort
Die Ratten haben ihr Gesicht gefressen

Ich trage sie zum Fenster hin
Befreie sie aus diesem Grab
Geb einen Kuss auf die Stirn
Und spring mit ihr hinab

Obwohl beim Sturz mein Rücken bricht
Daran sterbe ich - leider nicht
Jetzt liege ich verkrüppelt hier
Die Frau im Turm ruht unter mir


7. Vom Loch-in-der-Wand-Club

Mein Leben - erstickt in Langeweile
Tag für Tag immerzu der selbe Dreck
Doch endlich hab ich einen Platz für mich gefunden
Erweck' den Teufel, der in mir steckt

Ich fand den Loch-in-der-Wand-Club
Hier fühl ich mich daheim
Ich fand den Loch-in-der-Wand-Club
Hier kann ich Bestie sein

Vor der Bühne sitz' ich in der ersten Reihe
Freue mich auf das was vor mir liegt
Wenn ich gleich wie ein Tier vor Freude schreie
Hat die Blutgier den Verstand besiegt

Willkommen im Loch-in-der-Wand-Club
Hier bin ich zu Haus
Willkommen im Loch-in-der-Wand-Club
Und das Licht geht aus

Hab soviel Geld dafür gezahlt
Doch das ist mir scheißegal
Meine ganze Kohle geb ich sehr gerne
Für feinsten Mord und Todesqual

Ich spende Beifall den Henkersknechten
Mein Herz schlägt für den Club
Blut spritzt mir ins Gesicht
Doch das ist mir nicht genug
Ich will - mehr... Viel - mehr

Einfach Zuschau'n reicht mir nicht
Will selbst auf der Bühne steh'n
Mit dem Messer die Kehlen zerfetzen
Ich muss das Weiße in den Augen seh'n

Ich morde im Loch-in-der-Wand-Club
So schaut mich an
Ich morde im Loch-in-der-Wand-Club
Ein ganzer Mann

Doch die Welt muss sich weiter dreh'n
Ich bin bereit den letzten Schritt zu geh'n
Eine Sache noch die ich machen kann
Ich biet' mich selbst als Opfer an

Ich sterbe im Loch-in-der-Wand-Club
Reisst mir das Herz heraus
Ich sterbe im Loch-in-der-Wand-Club
Knipst mir die Lichter aus


8. Wiedergänger (Album Edit)

Wenn der Mond am Himmel steht
Erwacht etwas in mir
Dann streif ich suchend durch die Nacht
Wie ein Vampir

Und du sollst es sein
Du bist heute meine Wahl
Ich seh vor mir dein ganzes Leben
Vom Herrgott dir allein gegeben
Saufe dein Blut und mach dich warm
Denn Gottes Werk ist mir egal

Wenn der Mond am Himmel steht
Erwacht etwas in mir
Dann streif ich suchend durch die Nacht
Wie ein Vampir

Ich schneide dir dein Hälschen auf
Mit meiner Kaiserschere
Ich nehme mir dein ganzes Leben
Vom Herrgott dir allein gegeben
Befriedige nur meine Gier
Und sterbe still in mir

(Und der Blutsauger sticht) - Denk ich an dich
(Und der Blutsauger sticht) - Denk ich an dein Blut

Wie es rauscht
Wie es fließt
Und sich heiß
Auf mich ergießt

Wenn der Mond am Himmel steht
Erwacht etwas in mir
Dann streif ich suchend durch die Nacht
Wie ein Vampir

Und ich such nach dir
Mein schönes Kind
Schenk mir dein Blut
Bis es gerinnt in mir


9. Auf Galgengrund

Habs immer schon im Herz gespürt:
Mein ganzes Leben vorbestimmt
Der Tod hat jene Hand geführt
Die mir nun selbst das Leben nimmt

Ich wandle hier auf Galgengrund
Die Schlinge um den Hals gelegt
Und bete mir die Finger wund
Doch niemand hört mein Stoßgebet

Trug Glut im Leib, mein Leben lang
So lange seit ich denken kann
Die Flamme machte mich zum Mann
Nun bin ich kalt und ausgebrannt

Da mir das Herz im Leib gefror
Kehr ich geläutert endlich heim
Mein Blick irrt dort am Holz empor
Der Galgen soll mein Endpunkt sein

So geh ich fort
Und kehre heim
Hier und heute
Soll mein Ende sein

So steig ich auf
Und spring herab
Die Füße in der Luft
Zieht's mich in ins Grab

Doch bis mein Hals am Galgen bricht
Ganz alleine gehe ich nicht...

So viele Menschen, die ich hasse
Das ganze Leben mir versaut
So viel gottverdammte Dummheit
Hat jeden Ausweg mir verbaut

Ich hab sie her geholt
Ein jeder folgte meinem Bitten

Hab sie mit Geld und Gold gelockt
Und dann die Kehlen durchgeschnitten
Sie sind nun bei mir, still und kalt
Aus blassen Augen fällt ihr Blick
Begleitet meinen letzten Weg
Hinauf, empor zum Galgenstrick

Dankbar schau ich in die Runde
Ganz von oben auf sie hinab
Niemand lächelt außer mir
So wird es blieben, jetzt und hier

Es ist nun Zeit
Muss heim ins Grab
Ein letzter Blick
Ich spring hinab
Die Füße in die Luft gestreckt
Und im Mondeslicht verreckt


10. Kühlkammer

Nun da ich dich endlich gefunden habe
Will ich dich - nie mehr verlieren
Dafür werd' ich alles tun
Und uns're Liebe konservieren

Noch ahnst du nichts davon
Dein Kopf ruht still auf meinem Arm
Die Augen fest geschlossen
Und noch ist dein Körper warm

Ein allerletzter Blick
Und ich lasse dich zurück
Weil ich hier nichts mehr für dich machen kann
So geh ich einfach nach nebenan

Und ich drück den Schalter
Auf einem Dutzend Monitore seh ich dich
Dein Fleisch im blassen Neonlicht
Und die Kälte - kommt...

Du wachst auf
In einem leeren Raum
Gänsehaut am ganzen Leib

Das hier ist real
Und kein Fiebertraum
Mach dich zu sterben bereit

Die Haut wird blau
Und stirbt langsam ab
Die Nervenenden explodieren

Jeder Atemzug
Sticht in deiner Brust
Die Augen langsam gefrieren

Die Schreie - verstummen
Der Körper - verkrampft
Der Herzschlag - setzt aus
Dein Atem - verdampft

Und dann - bist du tot
Ich geh wieder - nach nebenan
Kniee neben deinem kalten, blauen Leib
Du bist bereit für die Ewigkeit
Ich liebe ich dich - in der Kühlkammer


11. Gegengift

Ich habe dich gehasst
Mein ganzes Leben lang
Endlich hat es gepasst
Und ich kam an dich ran

Das Schicksal - hat dich zu mir geführt
Und ich hab' etwas - in deinen Drink gerührt
In deiner Gier trinkst du gleich das ganze Glas

Und dann - fängt es an
Alles dreht sich
Dein Atem wird knapp
Das Gift geht auf die Reise
Dein Leib macht schlapp

Geh vor mir auf die Knie
Wie ein krankes Vieh

In meinen Händen halte ich das Gegengift
Du schaust es an - und bist ganz still
In meinen Händen halte ich das Gegengift
Es kann dein Leben retten - wenn ich das will

Ich schau dir einfach dabei zu...
Wie du so dort kriechst
Dir würdelos einscheisst
Geld hat keinen Wert
Wenn man zur Hölle fährt

Jetzt liegst du dort
Und färbst den Teppich rot
Kannst nicht mehr sprechen
Und wartest auf den Tod
Und ich -
Spuck dir ins Gesicht

In meinen Händen halte ich das Gegengift
Es kann dein Leben retten - wenn ich das will
In meinen Händen halte ich das Gegengift
Lass es zu Boden fallen und du wirst still
Und verreckst


12. Stirb lächelnd 2023

Verlasse diese Welt
Nichts mehr zu retten
Schluck Tabletten
Dreh auf den Gashahn
Wirf dich vor die U-Bahn
Spreng deinen Schädel
Und...

Stirb - lächelnd

Verlass dein Leben:
Trink Terpentin
Schluck Strychnin
Häng dich auf
Schieß dir in den Bauch
Vierteile dich
Und...

Stirb - lächelnd

Doch zuvor:
Erschieß deinen Nachbarn
Spreng deinen Chef
Lauf Amok im Gottesdienst
Vernichte die Zukunft
Und dann...

Stirb - lächelnd...
Aber stirb!


1. Kadaverfrühling

Mich erfreut der Frühlingswind
Und wie die Sonne
An Kraft gewinnt
Endlich ist es an der Zeit
Endlich weicht die Dunkelheit

Und die Leichen im Wald
Die im Winterkriege fielen
Festgefroren und kalt
Tote Augen in starren Höhlen

Wie sich der Schein in ihnen bricht
Und der Frost weicht zurück
Das tote Fleisch taut auf -
Stück um Stück

Und ich mach mich auf
Beweg die alten Glieder
Es zieht mich hinaus
Das Leben hat mich wieder

Und der Tod zeigt mir
All seine Gesichter
So viele Menschen
Erstarrt in ihrem Leid

Erschlagen, erschossen
Gefallen im Krieg
Von Wölfen gefressen
Was von den Leibern blieb

Und ich wandle
Wie im Traum
Zwischen ihren Reihen

Und ich fühle mich
So lebendig
Wie noch nie zuvor

Meine Augen glänzen feucht
Und ich lächle sanft

Ich bin erwacht
Und segne
Was der Tod vollbracht

Und ich knie nieder
Berühr die kalten Glieder

Ausgerissen, abgeschnitten
Vom Zerfall neu arrangiert
So viel gottverlass'ne Schönheit
Diese kalten Leichen ziert

Ihre toten Augen
Sie starr'n mich an

Ich steh auf und tanze
Tanze bis die Nacht anbricht
Drehe mich und schreie
Bis zum nächsten Morgenlicht

Auf dieses Schlachtfeld kehr ich heim
Um nicht länger ein Mensch zu sein

Ich nehm mein Messer
Schneid die Gesichter ab
All dieser Soldaten
In ihrem Wintergrab

Näh sie zusammen
Zu meinem Leichenkleid

Steig hinab ins Dorf
Zur Predigt - bereit

Ich bin der Frühling der Kadaver


2. Blutsommer

Ich sehe Furcht
In den Gesichtern
Höre die Schreie
Und rieche Tod

Etwas ist erwacht
Trat aus den Schatten
Fraß sich am Leben satt
Wird nie mehr geh'n

Berauschte sich am Blute
Machte die Seele krank
Nahm von allen reichlich
Leckte die Knochen blank

Schlag meine Zähne
In das Fleisch der Sünder
Und ich fresse es roh

Im Blutsommer ward ich geboren
Aus der Wiege meiner selbst
Jahrzehntelang trächtig vom Hass
Nun endlich frei und bereit

Und fragt man mich, warum ich das tue
Antworte ich: warum nicht?
Ein Menschenleben ist nicht von Wert
Bis es an mir zerbricht

Der Mensch betrachtet sich
Als Krone der Schöpfung
Selbstverliebt sieht er sich
An der Spitze der Nahrungskette
Doch wenn etwas kommt -
Und ihm schmerzhaft beweist
Das er nicht mehr ist
Als ein Nutztier im Schlachthaus
Ersäuft seine Arroganz im eigenen Blute
Und sein Leib ist nur - Fleisch

Im Blutsommer bin ich das Ende
Und kein Gott führt mir die Hand
Das Leben selbst spritzt rot an die Wände
Von Todes Allmacht überrannt

Tier - ein Tier will ich sein
Die Bestie im Leib
Heilig und rein


3. Herbstleiche

Die welken Blätter -
Sie tanzen wild im Abendlicht
Der Wind weht sie vor meine Tür
Ich sitz am Fenster
Und warte auf die Dunkelheit
Sehe wie der Nebel steigt -
Er kommt direkt zu mir

So viele Jahre schon
Bin ich ganz allein
Doch ab heute Nacht
Wirst du immer bei mir sein
Hab dich zu mir nach Haus' geholt
Und bette dich zu Ruh
Vergifte deinen Schlummertrank
Schau dir beim Sterben zu

Denn wenn du lebst
Dann bleibst du niemals hier
Nur wenn du tot bist
Gehörst du gänzlich mir

Du - nur du
Du ganz allein
Du - nur du
Wirst für immer bei mir sein

Du - nur du
Du ganz allein
Du - nur du
Sollst meine Herbstleiche sein

Und ich schneid dich auf
Ich schneid so schnell ich kann
Nehme alles aus dir raus
Mit der Leber fang ich an

Öffne dann dein Aderwerk
Und leg dich auf die Seite
Der Rest verlässt den Innenraum
Herz, Lunge, Eingeweide

Gleich näh' ich dich zu
Pack Wolle in dich rein
Sauber gesetzte Nähte
Ich mach dich wieder fein

Und deine Augen -
Sind jetzt aus Glas
Sie blinzeln nie -
Werden niemals nass

Sie schau'n mich an
Ich bin verliebt

Du - nur du
Du ganz allein
Du - nur du
Wirst für immer bei mir sein

Du - nur du
Du ganz allein
Du - nur du
Sollst meine Herbstleiche sein


4. Wintersabbat

Auf auf Kameraden
Das Ende - ist nah

Ich brauche eine harte Hand
Die mich führt
Die meinen Hass und Wahnsinn
Nach außen transportiert

Ich brauche einen starken Gott
An den ich glauben kann
Der dieser Welt Verderben bringt
Das Ende, den Untergang

Ich rufe dich
Den Leichengott
Erheb dich aus dem Weltenschacht
Bring uns den Tod

Baron Samedi
Gevatter Hein
Osiris
Thanatos
Luro te per omnia nomina tua
Exaudi me et esto deus meus
Perdere vitam
Da nobis mortem
Finis omnium rerum nobis

Und es ist - vollbracht
Der Meister ist - erwacht
Die alte Ordnung - bricht
Als seine Stimme - zu mir spricht

Wintersabbat -
Das Blut der Jungfrau'n
Hat seinen Zweck erfüllt

Wintersabbat -
Nun schaut mich an
Der Meister reisst mein Herz heraus

Meine Augen bleiben offen
Der Schmerz vergeht
Meine neue Existenz

Ist dir geweiht - mein Vater
Ich bin bereit - für dich - mein Vater
Alles muss untergeh'n
Lasst uns das Ende seh'n
Vereint - im Tod

Diese Welt - ist nur ein schlechter Witz
Eine Randnotiz - in der Ewigkeit

Übrig bleibt - nichts


5. Rigor Mortis

Ein weitres Jahr nähert sich seinem Ende
Wie stets davor war der Tod mein Begleiter
Treu an der Seite bei dem was ich tat
Ganz ohne Zweifel ein Stück meiner Selbst

Es ist an der Zeit ihn noch einmal zu treffen
Der Weg hin zu mir - ist nicht weit
Die Spritze hat schon meine Vene geküsst
Ich spür wie das Gift zum Herzen steigt

Rigor Mortis kommt bald
Das Amen fällt schwer
Ich kann und ich will - nicht mehr

Ein Leben lang
Hab ich gebrannt
Nun ist mein Körper - leer...

Und auch mein Geist
Ist da angekommen
Wo sich ein Sinn nicht länger erschließt

Da gibt es für mich
Nichts mehr zu ergründen
Es ist einfach Zeit ein Ende zu finden

Und meine Muskeln
Werden starr
Ganz hart und kalt

Werde dem Tod noch einmal begegnen -
Schon sehr bald

Wartet dort am Ende des Tunnels
Auf mich ein warmes Licht?

Ich glaube eher - nicht...

Lyrics in plain text format



Main Page Bands Page Links Statistics Trading list Forum Email Zenial