Ellende
Rückzug in die Innerlichkeit



1. Rückzug in die Innerlichkeit

eiskalt, die außenwelt
geprägt von sein ohne ziel
im inneren, da leide ich
da ist nichts mehr, da wird nichts mehr

in wäldern, die augen ruh
ob im wolkenschein die antwort steht
sonnenstäbe erwärmen einsamkeit

irgendwann, irgendwoanders
frag ich dich, wo das licht noch schreit
da ist keiner über mir
prinzipien wertlos

ich komm mir so klein vor, dort
wo die alte fichte mit ihren nadeln die geschichte näht
an jenen tagen spürst du es an deinen knochen nagen
bemerkst, wie die leere in dich blickt


2. Pfad der Endlichkeit

gemächlich und mit sicherheit
stirbt langsam, was in uns wohnt
im alltagswahn, so unglücklich
wie vergiftete seelen
steh'n wir und seh'n uns nicht
schrei'n wir und hör'n uns nicht

am morgen, die leere grüßt
wir meiden sie, wir hassen sie
das kind, gebrechlich
findet seine mutter nicht

dort
wo die hoffnung stirbt
kein licht mehr ist
keine stimme mich hört
dort
fange ich an
suche ich weiter
finde den pfad der endlichkeit

das kind der natur hat erfahren
zu lachen
die luft zu spür'n
seinen weg zu geh'n

das kind der natur hat erfahren
zu sterben
in erde zu steh'n
mit verlust zu leben
geht den pfad der endlichkeit

betäubt, von grauen tagen
verwelktem hass und altem blut
steh'n wir und seh'n uns nicht
schrei'n wir und hör'n uns nicht

merkst du nicht
wie die seele sich räkelt
hörst du nicht
wie die stille lacht
hör doch einfach zu


3. Der letzte Marsch

schau in die leeren augen dieser gebrochenen seelen
sag ihnen, wo sie jetzt hinfahren

es ist so kalt, es wärmt sie nichts mehr
todesangst legt sich für immer über diese plätze

schau in diese traurigen gesichter
sag ihnen, weshalb jemand so etwas verdient hat


in zügen stapeln sich deine grausamkeiten
so eng
trotzdem spürt niemand seinen nächsten
innerlich sind sie schon lang verwelkt

schau dir den totenstapel an
sag ihnen, dass du nichts fühlst

es ist schwer, noch willen zu finden
es ist schwer, zu glauben
dass das leben noch einmal schön werden kann
die hoffnung stirbt


4. Von Vergänglichkeit und Trost

an diesen tagen
lass ich mich nur vom feuerschein wärmen
im alleingang
auf weichem grund
der duft der vergänglichkeit
der nach mir schreit
mich liebevoll küsst
um mich dann (gnadenlos) niederzureißen
ich warte

ich hab das gefühl zu träumen
alles kommt mir fremd vor
dennoch merken sie gar nichts
die geborgenheit hat sich abgewandt
hat vor, neben mir zu stehen, neben mir zu sterben
ich verliere mich im halbschlaf
mir fällt es schwer, das geschehen nicht nur im zeitraffer zu erleben
alles geht so schnell und hektisch
ich höre nur meine stimme in falschem tempo monologe führen
sogar die wage ich nicht wiederzuerkennen
versteh auch ihre leere sprache nicht
immer bemüh ich mich aufzuwachen
das schlupfloch zu suchen
denn nichts ist schlimmer
als die ständige begleitung meiner realität

geleitet von alten prinzipien
orientierungslos
geben wir uns hin
zurückgekehrt in die innerlichkeit
wo ich suche und nichts finde
ist mehr trost



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