Eisregen Leblos 1. Ruhet sanft Kommt nur her und setzt euch nieder reibt eure Äuglein streckt die Glieder Und trinkt dann vom roten Wein ich schenk euch gern noch mehr ein Hört auf mich und seit nicht bang lauschet nur der Stimme Klang Dann legt euch hin und seit schön brav ich schick euch Träume in den Schlaf Manche werden kostbar sein doch mancher Traum bringt euch zum schrei'n So nimmt das Schicksal seinen Lauf und viele wachen nie mehr auf Kommt nur her von Nah und Fern ich bin euch treu ich hab euch gern Kommt her zu mir und schaut mir zu ich schenke euch endgültig Ruh Geb euren Leben einen Sinn weil ich des Schlafes Bruder bin Alles schweigt und keiner lacht alles ist still in dieser Nacht Ihr bleibt liegen in den Betten niemand dort draußen kann euch retten Keiner mehr von euch erwacht hab euch im Schlafe tot gemacht Der Frieden ziert jedes Gesicht so ruhet sanft und preiset mich 2. Pechschwarz Es begann - als das Licht starb Die Sonne verschwand - die Nacht blieb Und selbst der Mond - verbarg sein Angesicht Als etwas ohne Namen - vom Himmel stieg Und es kam - zu mir Öffnete - die Tür Das Tor zu meinem - Fleisch Und pflanzt etwas - dort ein Ein Fleckchen Dunkelheit Das wächst und gedeiht Und mein Blut wird das Wasser sein Für einen Garten, wo das Licht erblüht Ganz ohne Licht Und für die nächsten Jahre Trag ich die Saat in mir In meinem Fleische Unter meiner Haut - wächst es heran Pechschwarz - im Abgrund meines Herzens Und es lebt Und es wartet Bis die Zeit gekommen ist Und die Dunkelheit, sie kriecht mir aus den Poren In die Welt hinein, aus meinem Leib geboren Alles vergeht Jede Menschenseele Reiht sich ein In das Heer der Schwärze Der Menschen Blut wird das Wasser sein Für einen Garten, wo der Tod erblüht Und für alle Ewigkeit Bin ich der Dorn im Fleische Gottes Pechschwarz - und der Abgrund lacht aus mir Es schaut aus meinen Augen Auf eine Welt, die untergeht Mensch um Mensch, Seele um Seele Für jedes Leben ist es nun an der Zeit Am Ende wartet nur die Dunkelheit Und ihr kommt zu mir Tretet durch die Tür Wo ihr fortan für immer seid Hier bei mir in der Ewigkeit 3. Erstschlag Erstschlag - Ab ins Grab Erde drauf, auf wiederseh'n Kein Feind soll mehr nach Hause geh'n Kugel ins Hirn - grad durch die Stirn Sicher ist sicher, schick noch mal Erlös das Fleisch von seiner - Qual Schlitz Leiber auf - so ist es Brauch Zieh kräftig durch, beende Leid Trag für dein Land dein Schlächterkleid Ein weiterer Mord - Tod im Akkord Du mordest schnell und sehr bewusst Ganz mitleidlos und ohne Lust Als Lohn für das, was du da tust Schickt man dir Orden an die Brust Bade im Blut - ganz ohne Wut Kein Gefühl steht dem im Weg Was harter Stahl vom Feind abschlägt Nicht hinterfragt, was man dir sagt Im Bunker längst kein Licht mehr brennt Des Feindes Kehlen durchgetrennt Wasch dir die Seele rein im Feindesblut Und bei Nacht bist du allein Die Muskeln zittern Die Nerven schrei'n Und bei Nacht senkt sich dein Blick Vor deinen Taten Kein Weg zurück Fürchte die Sonne Den neuen Tag Du weißt genau Was kommen mag Erstschlag Ab ins Grab Erde drauf, auf wiederseh'n Und tschüss 4. 1000 Jahre Nacht Fast 1000 Jahre sind vergangen Seit jenem gottverdammten Biss Der mir das Sonnenlicht genommen Und mich tief in die Schatten riss Was ich nun bin, nur ein Gedanke Der verblasst in jedem Jahr Nur wenig noch füllt jene Hülle Die einst ein Mensch zu nennen war So allein, so viele Jahre Einzig der Tod führt mir die Hand Lindert die Qual im Licht des Mondes Und lässt mich modern. unerkannt So viele Menschen - kreuzten den Weg Und ich allein - hab überlebt Opfer ihr Blut - für meine Gier Ganz reuelos - nahm ich es mir Nur die Gesichter sind geblieben Ich seh sie in der Dunkelheit Starren mich an aus toten Augen Begleiten mich für alle Zeit Ich bin es leid Hab keine Lust mehr Und so beuge ich die Knie Zu viel geschaut In 1000 Jahren Nacht Nur Gott selbst traf ich nie So allein, für tausend Jahre Doch nun ist es an der Zeit Ich trete zitternd vor die Türe Beende hier die Ewigkeit Und der Tod zeigt mir die Sonne Ihr warmes Licht fesselt den Blick Verbrennt das Fleisch, lässt mich zerfallen Nur wenig Asche bleibt zurück Nicht viel was bleibt, nach 1000 Jahren Nacht... 5. Leblos Leblos soll es sein Nur für mich - Ganz allein In einer lauen Sommernacht Hab ich es zu mir gebracht Leblos soll es sein Nie mehr sprechen Nie mehr schrei'n Einfach still am Boden liegen Als Futter für die Eintagsfliegen Ich mag es nicht Wenn es spricht Vor mir auf dem Boden kriecht Still und leise Muss es sein Nur noch entfernt ein Menschelein Die Augen starr Weit aufgerissen Die Lider zum Teil abgebissen So mag ich es So soll es sein So ist sein Körper für mich rein Der ganze Leib - Total verdreckt In seiner Brust kein Atem steckt Starrt es mich an Und sagt kein Wort Die Seele schon zu lange fort So mag ich es So soll es sein So ist sein Körper für mich rein Leblos soll es sein Nur für mich - Ganz allein In einer lauen Sommernacht Hab ich es zu mir gebracht Leblos soll es sein Nie mehr sprechen Nie mehr schrei'n Einfach still am Boden liegen Als Futter für die Eintagsfliegen Leblos und kalt und starr - Zauberhaft und wunderbar... Es tat mir leid So ganz allein Ich schenk ihm ein Geschwisterlein Nicht lang gesucht Hier her gebracht Wird es von mir gleich stumm gemacht Was vorher schön Ist nicht mehr da Und alles was Ein Mensch einst war Hier im Verlies Ganz ohne Licht Stört es nun meine Ruhe nicht Ein paar mehr Können nicht schaden Da hab ich weit're eingeladen So zeigen Fünfe ihr Gesicht Nur eines atmet Das bin ich Leblos soll'n sie sein Nur für mich - Ganz allein In meiner lauen Sommernacht Hab ich sie zu mir gebracht Leblos soll'n sie sein Nie mehr sprechen Nie mehr schrei'n Einfach still am Boden liegen Als Futter für die Eintagsfliegen Leblos und kalt und starr - Zauberhaft und wunderbar... 6. Schlachtraum Ja der Bernd, das ist schon einer Ich kenne ihn seit vielen Jahren Doch was er da im Keller tat Davon hat man erst spät erfahren Der Kerl hat stets allein gelebt Keine Frau, die ihn begleitet Niemand kann sein Werk verstehen Und welcher Teufel ihn da reitet Ja, der Bernd "Schwul" fand der Bernd nicht wirklich toll Er hat auf Männer Jagd gemacht Hat sie in Kneipen aufgerissen Und dann zu Hause umgebracht Mausetot Gegenüber haust ein Monster Wer hätte das von Bernd gedacht All die Männer, die verschwanden Hat er kaltblütig tot gemacht Dort im Keller war sein Schlachtraum Da hat er ihre Haut gegerbt Niemand hörte ihre Schreie Der Boden schwarz vom Blut gefärbt Der Bernd ist jetzt schon lange fort Doch eines nehm ich mit ins Grab Niemand darf jemals erfahren Dass ich dem Bernd geholfen hab War oft des Nachts drüben im Keller Und hab mit ihm ganz laut gelacht Was der Bernd da eingefangen Wurde gemeinsam still gemacht Jetzt wo der Bernd im Knast verfault Erfüll ich meinen größten Traum Hab meinen Keller leer geräumt Und bau den eig'nen Todesraum Meinen eig'nen - Schlachtraum Nur für dich... Dort im Keller ist mein Schlachtraum Da wird so manches Fell gegerbt Niemand hört da ihre Schreie Der Boden schwarz vom Blut gefärbt Bei mir im Hause wohnt ein Monster Wer hätte das von mir gedacht All die Männer, die verschwanden Werden sorgfältig tot gemacht Dort im Keller ist mein Schlachtraum Da wird so manches Fell gegerbt Niemand hört da ihre Schreie Der Boden schwarz vom Blut gefärbt 7. Atme Asche Meine Mutter starb Als sie mir das Leben gab Mein erster Schrei - Er brach sich in den Flammen Doch als das Feuer ging War ich noch da Und voller Leben So fand man mich In den Resten meiner Mutter Atme ich Und ich atme Asche Ich bin noch da Und voller Leben In den Resten meiner Mutter Atme ich - Asche So wuchs ich auf im Heim Es blieb in meinem Blut Die Flamme lauert tief in mir In meinen Adern schwelt die Glut Wartet nur darauf Bis sie aus den Schatten tritt Die Dunkelheit verscheucht Und alles Leben nimmt sie mit Ich bin noch da - Und Atme Die Welt, sie dreht sich jeden Tag Wild im Kreis um mich herum So verschließ ich mich vor ihr Und meine Lippen bleiben stumm Man ging mir aus dem Weg Bis es geschah in jener Nacht Etwas drang in mein Gehirn Und hat die Flammen mitgebracht So starben 60 Menschen Der Tod hat sie zu sich geholt Es blieb kaum etwas übrig Nur noch Reste, ganz verkohlt Dort fand man mich In den Resten jener Menschen Atme ich - Und ich atme Asche Was vom Leben übrig bleibt Saug ich tief in mich hinein Von meinen Lungen absorbiert Ein Teil wird immer in mir sein Und so ziehe ich weiter Der Tod führt lachend mir die Hand Bringe euch Erlösung Die ganze Welt mein Feuerland Ich werde bei euch sein Und wenn der letzte von euch fällt Atme ich Atme die Asche dieser Welt 8. Mein Leichenwerk Ich gebe dir - Gestalt Aus einem Dutzend Leichen Hab ich dich geformt Dein kalter Leib Ein Abglanz vom Leben Doch schon sehr bald Wird er sich erheben Ein Stich - der Spritze - in deinen Arm Ein Druck - auf den Kolben - und es bricht sich bahn Mein Serum - mein Werk - es rinnt in deine Venen Und vertreibt den Tod - aus dem kalten - Fleisch Wie ein Gott erschuf ich diese Kreatur Und nur ein Gott - Kann Leben geben Ich warte - bis der Tod vergeht Und bete - dass die Brust sich hebt Minuten - wo die Zeit still steht Dann endlich - wird alles anders Und mein Wesen - lebt Es - lebt! Es - lebt! Ein Röcheln - ein Keuchen - dann atmet es Ein Flattern - der Lider - es öffnet die Augen Sein Kopf zuckt - der Leib bebt - und es sieht mich Dann fängt es an zu schrei'n Bis etwas in mir - zerbricht All das Grauen Liegt in diesem Wahngekreisch Es ist wider die Natur Und die Hölle selbst kommt zu mir Sie kommt - zu mir allein Sie starrt - in mich hinein Die Seele - macht sich klein Sie will - nicht in mir sein Das Wesen, das ich schuf Zerrt an seinen Ketten Sie zerreißen wie Papier Es setzt sich auf Starrt mich an in seinem Wahn Und dann kommt es zu mir Nimmt meinen Schädel zwischen seine Pranken Ganz unbeholfen Wie ein Tier Und dann drückt es zu Ich schließe meine Augen Der Tod kommt zu mir Und mein Schädel - bricht 9. Wangenrot Und alles ist vorbei Der letzte Herzschlag längst verhallt Das Leben ging bei Sonnenlicht Und seine Lippen werden kalt Die Zeit hat dich besiegt Nur noch dein schöner Leib ist hier Ich wisch die Tränen fort Drück deine Hand und bleib bei dir Ich färbe dir die Wangen rot Und lass den Tod vergeh'n Ich färbe dir die Wangen rot Und mach dich wieder schön Ich genieß' die Zeit - Die uns noch bleibt Sie werden kommen Um dich zu holen Werde um dich kämpfen Bis zu meinem letzten Atemzug Halt ich dir die kalte Hand Bis auch mein Herz zerbricht - Doch so weit ist es noch nicht Noch nicht ganz Und als der Mond aufgeht Schickt er sein Silberlicht Und zaubert Leben - Auf dein Gesicht Spiegelt sich in deinen Augen Lässt mich erbeben Deine Lippen im Schattenspiel - Als ob sie reden Ich färbe dir die Wangen rot Und lass den Tod vergeh'n Ich färbe dir die Wangen rot Und mach dich wieder schön Ich färbe dir die Wangen rot Ich färbe dir die Wangen rot wie Blut Ich kann sie hören Sie sind unten an der Tür Das Holz gibt nach Und dann suchen sie nach dir Jetzt sind sie hier im Raum Und sie sehen dich bei Sonnenlicht Oh wie sie schreien Und dann schießen sie auf mich Und alles - ist vorbei... 10. Mutter schneidet Meine Mutter schneidet Speck Schneidet mir den Vater weg Steckt ihm das Messer in den Leib So dass er nicht um Hilfe schreit Der Vater geht, die Mutter bleibt Vater ist still, doch Mutter schreit Tobt wie ein Tier durchs dunkle Haus Und brüllt die Seele aus sich raus Als sie dann seine Knochen bricht Erkenn ich meine Mutter nicht Etwas fremdes ohne Sinn Steckt nun in der Mutter drin Meine Mutter schließt den Mund Und beißt sich den Kiefer wund Das Fleisch so zäh, ganz hart und fest So dass es sich nicht kauen lässt Schnipp, Schnapp Und draußen geht die Sonne unter Fällt wie ein Stern vom Firmament Der Nachtwind lindert meine Qualen Löscht Feuer, das im Herzen brennt Die Welt zerbricht - bis nichts mehr leidet Und Mutter schneidet Schnipp, Schnapp Stück für Stück Schnipp, Schnapp Kein Zurück Auf Geschrei folgt ew'ge Ruh Ich schau der Welt beim Sterben zu Meine Mutter schaut mich an Fragt, ob ich es ertragen kann Ich weiß es nicht und senk den Blick Und Mutter schneidet noch ein Stück Vater ist fort, sein Leib zerfällt Und ruhig wird nun unsre Welt Den Feind hat Mutter stumm gemacht Kann endlich schlafen in der Nacht Schnipp, Schnapp Kein Besuch mehr, keine Tränen Kein Männerschweiß, kein leises Stöhnen Die Welt wird besser, ganz gewiss Sobald das Blut getrocknet ist Vater, machs gut, ich spuck auf dich Und als sein letzter Knochen bricht Schenk ich ihm einen harten Tritt Den nimmt er in die Hölle mit Und draußen geht die Sonne unter Fällt wie ein Stern vom Firmament Der Nachtwind lindert meine Qualen Löscht Feuer, das im Herzen brennt Die Welt zerbricht - bis nichts mehr leidet Und Mutter schneidet Schnipp, Schnapp Stück für Stück Schnipp, Schnapp Kein Zurück Auf Geschrei folgt ew'ge Ruh Ich schau der Welt beim Sterben zu 11. Drauß' vom Häuten komm' ich her Meine Hände sind kalt wie Eis Und starr... Wärme sie in deinem Leib Wasche sie in deinem Blut Oh wie gut das riecht... Der Herr hat mich gesandt Hinein ins Menschenreich Er schärfte mir die Klingen Und sagte: Bring mir ihre - Haut - Haut Schenk mir die warme, weiche - Haut - Haut Ganz frisch vom Leib gerissen So mag ich es am liebsten Und so schaut mich an Der Herr hat mich erwählt Aus Milliarden Menschen Bin seine rechte Hand Er küsste meine Stirn Und segnet mir die Waffen Badet mich in seinem Licht Dafür jag ich eure - Haut - Haut Eure warme, weiße Haut - Haut Ganz frisch vom Leib gerissen Stumm verrichte ich mein Werk Und der Tod wird mir zum Bruder So wandle ich durch eure Welt Such mir aus was mir gefällt Was im Licht der Sonne glänzt Besuch ich in der Nacht Wenn alles schläft im Haus Dann packe ich mein Werkzeug aus Was ich von dir will Wird sorgsam abgelöst Dein Leben endet jetzt und hier Etwas bleibt fortan bei mir Mach es haltbar für den Herrn Und schenk ihm deine schöne - Haut - Haut Diese zarte, weiche Haut - Haut Vom Leben ganz befreit Drauß vom Häuten komm ich her Und kaltes Blut läuft mir von den Händen Euren letzten Atemzug trag ich auf den Lippen Ich wisch ihn ab, und schmiere ihn an deine - Haut - Haut Diese blasse, blaue Haut - Haut Vom Fleische abgerissen So mag ich es am liebsten Und so schaut mich an Der Herr hat mich erwählt Der eine aus Milliarden Soll Gottes Waffe sein Er küsste meine Stirn Und segnet mir die Waffen Badet mich in seinem Licht Macht mir meine Sinne scharf Zeigt mir den wahren Weg Durch Blut und Knochenland Hält mir den Rücken frei Führt mir die Mörderhand Doch solch ein Todes Werk Soll nicht für immer sein Als ich heut früh erwachte Da war ich ganz - Allein Vollkommen allein Gott hat mich verlassen Hier bin nur noch ich und die Dunkelheit Der Gestank ist alles, was mir bleibt Das ganze Haus ist voller Häute Ich warte in den Schatten bis der Herr sie holt... 12. --- Disk Two --- 13. Deutsches Bierlied 14. Grünes Herz 15. Wenn es draußen dunkel wird 16. Zeit zu saufen