Lunar Aurora Mond 1. Groll [Instrumental] 2. Aufgewacht Etwas weckte mich aus tiefem Schlaf, riß grob hinfort das schwere Leichentuch. Etwas griff nach mir in tiefem Schlaf. Von innen nach außen, von außen nach innen. Sterne stachen hernieder, tief in meine Welt. Sprachen mit einer Stimme, tief in meinem Herz. Ein klingender Raum aus grauer Kälte. Ein gefühlter Klang aus tiefster Tiefe. Gefrorene Formen zerbrechen das Licht, manifestierte Schwingung zernichtet... zerteilt. Etwas griff nach mir in tiefem Schlaf. Von innen nach außen, von außen nach innen. Körperlose Schatten aus gähnenden Kratern. Dunkler als die Nacht, derbe und verwegen. Wilde Schatten fegen schwärzer als die Nacht. Derbe und verwegen, dunkel und mit Macht. Sterne stachen hernieder, tief in meine Welt. Sprachen mit einer Stimme, tief in meinem Herz. Seite für Seite las ich erneut eine alte Schrift, las ich erneut, was ich bereits zu wissen glaubte. Schritt für Schritt sah ich erneut eine alte Welt, sah ich erneut, was ich bereits zu kennen glaubte 3. Rastlos Kein Sterben - kein Leben. Kein Schlafen - kein Wachen. Wiegender Ast im Tannensturm, kalter Ruf im Wipfeltanz, Seher im hohen Turm, Reisender mit Totenkranz. Trieb mit Qual und Wonne, Morgenwind und Abendhauch, Stern so fern der Sonne, und flüchtig bin ich auch... Kein Sterben - kein Leben. Kein Schlafen - kein Wachen. Rastlos... Kein Sterben - kein Leben. Kein Schlafen - kein Wachen. Kein Schwarz - kein Weiß. Kein Richter - kein Henker. Rastlos... Nachhall und neue Kunde höre ich in jeder Stunde. Heimweh kommt still gegangen, nimmt mich so sehr befangen. Feuchte Flügel schlagen schwer, hoch über dem Nirgendmeer. Und jeden schwarzen Schlummer webt der Mond aus tiefem Kummer. Rastlos... Wandelbar wie Wolkenzug, Geisterhafter grauer Rauch, ungewollter Lug und Trug, und flüchtig bin ich auch... Kein Sterben - kein Leben. Kein Schlafen - kein Wachen. 4. Schwarze Winde Wo in den eisigen Spuren des Todes noch der Funke einstigen Lebens glimmt, wo im Blut auf des Schnitters Klinge man noch alte Wärme wähnt und das Nichts nicht mehr nur inwendig wohnt. Wo in alten, verblassenden Bildern noch ein letzter Atemzug strömt, wo ein letzter Schritt, ein letztes Wort auf ewig unvollendet bleibt. Dann kauert, duckt und bangt! Weil schwarze Winde dräuend türmen. Schwarze Winde... unter meinen Schwingen. Schwarze Winde... ein Schweben wird zum Fallen, im Fluge die Leben vergingen. Eisige Nebel gefrier`n in meinen Augen, kalt packt das Vergessen, das mich bereits erreichte. Wo ein altes Haupt, ewiges Sinnen in heiliger Einfalt gebeugt. Wo quälend altes Erinnern Tausend Träume grausam zu Grabe trägt. Da lauscht dem Klang der Totenglocke, dort, von fernen Ufern her. Dann kauert, duckt und bangt! Weil schwarze Winde dräuend türmen. Schwarze Winde... unter meinen Schwingen. Schwarze Winde... ein Schweben wird zum Fallen, im Fluge die Leben vergingen. Wohin ich auch gehen muss, erhebt er sich steil und blickt zurück. Wohin mein Weg mich auch führt, wird mein Auge das seine sein und sehen... Aug in Aug. 5. Heimkehr Werde durch die Stollen gehen, werde tief im Innern wühlen. Werde tasten, horchen, lauern. Werde greifen, lauschen, kauern. Begegnungen mögen kommen, Welten zu mir sprechen. Werden meiner Seele frommen, werden mich erbrechen! Werde durch die Stollen gehen, werde tief im Innern wühlen. Ich greife nach dem Schwarz und atme Stille tief. Ich trinke warmes Harz und nehme das Schicksal, das mich rief! Werde durch die Stollen gehen, werde tief im Innern wühlen. Werde tasten, horchen, lauern. Werde greifen, lauschen, kauern. Begegnungen mögen kommen, Welten zu mir sprechen. Werden meiner Seele frommen, werden mich erbrechen! Kalte Kristalle stechen wie weit entfernte Sterne. Hier und dort... von Ort zu Ort. Funkeln und sprechen wie aus tiefster Ferne. Immerzu hinfort... Hier und dort. Ich greife nach dem Schwarz und atme Stille tief. Ich trinke warmes Harz und nehme das Schicksal, das mich rief! In den dunklen Tiefen, zwischen schwerem Gestein. Wo Kräfte mich riefen, wo ich bin daheim... Allein! 6. Welk Schwarze Zunge - gestocktes Blut. Kaltes Herz - erloschene Glut. Kein Schritt - kein Wort. Kein Wirken an diesem Ort. Fallendes Blatt im Moos verhallt, in diesem nachtbeschwerten Wald. Wind weht und Wasser fällt, in dieser mondbeschienenen Welt. Welkes Laub im Moos verhallt, in diesem verschwiegenen Wald. Wasser fällt und Wind weht, alles... alles vergeht! Kein Schritt - kein Wort. Kein Wirken an diesem Ort. 7. Grimm Sog um Sog hinunter zu weiten Ebenen darunter. Zug um Zug hinab zu tieferen Ebenen herab. Kein Sternbild bei seiner Geburt, treibt es hinab die kalte Furt. Seit einer Ewigkeit, erschaffen aus Dunkelheit. Sog um Sog hinunter zu weiten Ebenen darunter. Zug um Zug hinab zu tieferen Ebenen herab. Und an schroffem Gestein bricht dabei Seele und Gebein. Seit einer Ewigkeit, erschaffen aus Dunkelheit. Grimm... Ein Ritual in eisigen Wellen, um im Mondlicht zu erhellen den tiefen Urgrund des Seins, die Kraft des innersten Keims. Scharf peitschen zornige Wellen, ersticken das einsame Gellen. Hilfe für die Toten wird zu selten geboten! Stahl, Blut und Fleisch! Höre das ferne Gekreisch! Derber Ausdruck... sein Geist, herber Schrecken... es verheißt! Sog um Sog hinunter zu weiten Ebenen darunter. Zug um Zug hinab zu tieferen Ebenen herab. Kein Zeichen bei der Niederkunft, geboren in eine grimme Zunft. Seit einer Ewigkeit, erschaffen aus Dunkelheit. Grimm... Ein Kampf in tosenden Fluten, um auf immer zu verbluten. Stahl, Blut und Fleisch, pures Entsetzen und Gekreisch. Der Krieg zieht seine Kreise ganz und gar auf seine Weise. Und in den Tiefen der Meere verschwinden gigantische Heere. Nun, so soll es denn sein! Reiche mir Schwert und Wein, reiche mir Panzer und Gebein! Zerschmettern will ich mit Hass! Ich, das schwarze Nass!!!