Eisregen Rostrot 1. Erlösung Uns bleibt nicht mehr viel zeit, und dann werde ich tun, was getan werden muss, das bin ich dir schuldig. Ich bin bei dir wenn sich deine Kalten Augen öffnen, und du zurückkehrst von den Toten, wie all die anderen vor dir, die dort draußen wandeln. Ich bin bereit,und ich werde nicht segeln, ich habe noch 2 Kugeln, eine ist für dich Reserviert, auf der anderen steht bereits mein Name. Ich hänge nicht länger am Leben, alles ist untergegangen, in einen Meer aus Blut versank. Und mit dir starb auch mein letzter funken Hoffnung ich kann den Schmerz nicht länger ertragen, nur noch dass hier zu ende bringen, dann ist es vorbei, endlich vorbei, noch liegst du da, so schön,so zart,so tot. Draußen geht wieder die Hoffnung auf, ein letztes mal ich werde es vermissen, einmalig Zittern meine Hände, aber sie werden bereit sein wenn es darauf ankommt. Nicht mehr lange, doch deine Augenlider,flattern. 2. Schakal: Ode An Die Streubombe Ich kam im Sturm und habe den Tod gleich mitgebracht er ruhte tief in meinen Händen erweckte ihn durch Feuerglanz So nah dem Tier war ich noch nie ganz nah Ich kam bei Nacht in ein Land das mich verachtet ein Bomber hat mich hergebracht werde ihn bald leiten Ich bin die Spitze vor dem Heer als Vorhut schreite ich voran spähe erst wo Feinde lauern und wo der Luftschlag landen kann alles wartet nur auf mich das Tier will raus ans Tageslicht Heute wird ein guter Tag ich habe es im Urin nördlich liegt ein Hügel werde zu ihm ziehen Er wird gut bewacht doch meine Blicke töten leise und der Lohn für meine Mühen ist der Blick ins Tal Ich erblicke viele Feinde hier hat Charly sich versteckt und das Tier in dem Mann lächelt hab dem Tod den Tisch gedeckt Besorg mir einen Logenplatz dann setze ich den Funkspruch ab lehne mich entspannt zurück erwarte das was kommen mag Jetzt zerbricht die Nebelwand als meine Bomberstaffel naht Board-MG's schlagen Schneisen an Napalm wird auch nicht gespart Ich kam im Sturm nun bin ich fast zwei Jahre hier und selbst auf Heimaturlaub sehne ich mich nach dir nach der grünen Hölle wo das Tier alleine regiert Nun ist der Krieg vorbei und alle Bomber ziehen ab lassen mich alleine zurück weil ich nicht von dir weichen mag Hier fand ich den Schakal habe ihn in mir erweckt war immer schon in meinem Blute hat sich nah dem Hals versteckt er hat sein Recht gefordert und den Mensch in dir verdrängt für immer 3. Madenreich Ich bin etwas anders Als die Menschen in der Stadt Lebe still im Abseits Hab den Trubel einfach satt Sie geh'n mir aus dem Weg Sie schaun auf mich herab Sehr bald wird sich das ändern Wenn ich sie begrab Dann hören sie mir zu Als Teil meiner Welt Hier auf dem Friedhof Zählt weder Ruhm noch Geld Ich bin mein eigener Herr Hier sind alle gleich Dort wo der Tod zu Haus ist - Im Madenreich Ich schuf ein Labyrinth Es führt an jedes Grab Dann kann ich Freunde treffen Weil ich die Toten mag Manchmal hol ich sie zu mir Wir feiern still vergnügt Ein einzeln Herz gibt vor den Takt Und niemand, der es spürt Dann feiern sie mit mir Als Teil meiner Welt Hier auf dem Friedhof Geschieht, was mir gefällt Der Tisch gedeckt mit deinem Leib So lecker und so bleich Du bist der Würmer Fraß - Im Madenreich Heut gibt es eine Spritztour Hab einen Linienbus entführt All meine Freunde reingepackt Mal schaun, was nun passiert Der Kurs ist vorgegeben Sie starren faulend vor sich hin Das Madenreich kommt auch zu dir Warte, bis ich bei euch bin 4. Ich Sah Den Teufel Ich bin es leid habe viel zu oft im Fleisch gewühlt mich besudelt von Kopf bis Fuß und doch dabei gar nichts gefühlt ich wandle auf der toten Straße habe manchen Wegpunkt selbst gesetzt Doch selbst dort bin ich ein Fremder der jedes Ehrgefühl verletzt zu oft gespielt den Kugelfang und mit der Klinge Fleisch gewetzt Zu viele Schreie ohne Namen weiß nicht mal wie es einst begann der Trieb zu töten ging verloren war eines Morgens einfach fort so wie sie einst zu mir gekommen wart diese Last mir nun genommen Hat dies die Seele mir gereinigt? Hat es mir irgendwas gebracht? Ich weiß es nicht, bin auf der Suche und irre ziellos durch die Nacht Manches mir lieb gewonnene Werkzeug liegt nun nutzlos in der Hand verliert dann Nachdruck und bleibt sauber nur ein Relikt aus Leichenland Ich habe es noch ein Mal probiert ein bisschen Blut aus Frust vergossen letztendlich habe ich resigniert und meinen weiteren Weg beschlossen beim ersten Licht des neuen Tages bin ich dort einfach rein marschiert wo man mich so lange jagte wurde kopfschüttelnd abgeführt Ich suchte dort eine Erklärung was mich zu jener Waffe machte die seit so vielen Jahren wütet und ungebremst ins Fleischwerk krachte Sprach mit gar vielen Kittelträgern mit manchem wirklichen klugen Mann doch niemand fand je eine Lösung wie man mich entschärfen kann Doch heute früh traf ich den Teufel als ich in den Spiegel sah und er schaut mir aus den Augen wird immer sein, war immer da ich mach mich wieder auf den Weg der vorbestimmt ist wie kein Zweiter Wer Todesgruß ins Leben säht schreitet voran, macht immer weiter wenn Nachts der Mond vom Himmel scheint so manches Auge blutig weint bin ich einst selbst wieder dort draußen wandle auf den toten Straßen Seither sich unser Wege kreuzen kannst auch du den Teufel sehen werde dir meine Hand anbieten um meinen Weg ein Stück zu gehen 5. Blutvater Geboren auf dem Schlachtfeld als letzte Tat einer sterbenden Hure sie nahmen mich mit in ihr Land im Norden zogen mich auf, wie den eigenen Sohn Dort wuchs ich auf und ich war nie allein, lernte schon früh, für mein Volk da zu sein, das Schwert war mein Bruder, mein Handwerk die Jagd, der Weg hin zum Krieger, hat mein Herz mir gesagt, Vater schenk mir Kraft, Vater führe meine Hand, meine Jugendzeit endete als ich Wolfsblut soff, es sprudelt aus Wunden, die ich selber schlug, bin durchs Dunkel gewandelt, nun bin ich bereit, für den Vater zu schlachten, es ist an der zeit. Morgen gilt es unser Dorf zu verlassen, Aufbruch zum morden, das Schwert fordert Blut, doch der Abschied fällt ach so schwer, fernab der Heimat hinter dem Meer, der Weg eine Prüfung, stählt den Willen zum Sieg, dort wo Feindesbrut lauert, führt Blutvater mich hin. Um uns herum nur die tobende See, seit Wochen schon und mein Herz tut mir weh, verzehrt sich nach dir, der Heimat so fern, wär ich nur dort, unter Blutvaters Stern. Ich will nicht hadern, mein Schicksal liegt hier, sollte ich überleben, dann komm ich zu dir, lass an deinem Feuer, meine Wunden heilen, doch vorher gilt es den Feind zu zerteilen, Vater gib mir Blut Nach Monaten der Reise endlich das Ziel erreicht, kann es nicht mehr erwarten bis Stahl Fleisch rot dann streicht, Blutvater schenk mir Macht, lass meine Waffen schreien, segne die Kraft der Hände, planze den Tod hinein, Und sollte ich dort fallen, dann diene ich treu dem Land, das mir ein Leben schenkte, und wo ich Heimat fand. 6. Bewegliche Ziele Der Plan war gut, ging leider schief. All das Blut, knöcheltief. Eigentlich ein simpler Plan. Hat rein garnicht funktioniert. Vier Menschenleben schon, einfach ausradiert. Wir sitzen hier in 'ner Reihe, im dunklem Keller einer Bank. All das Geld um uns herum, hat grad kaum mehr einen Wert. Denn dort draußen, im Schein der Mittagsonne, marschiert ein Heer auf. Ich hör es bis hier unten. Gebrülle Befehle, alles wird umstellt. Nervöse Finger am Abzug, eine ganz eigne Welt. Schnell rein Waffen raus, dann wird abkassiert und fort. So sollte es wohl laufen. Doch die Leute in der Bank haben das leider nicht kapiert. Wir waren wohl zu aufgepunscht, ein wenig viel vom Schnee genascht. Das war der Lage garnicht ähnlich und so löst sich mancher Schuß. Direkte Treffer, Blutfontänen. Sehr schnell gellte der Alarm. Dann wurde alles abgeriegelt, damit niemand mehr entkam. Doch wir haben gut vorgesorgt. Genügend Sprengstoff ist am Start. Dazu ein paar Kilo Eisenkugeln. An Geißel wird auch nicht gespart. Heute wird ein lauter Tag. Damit fällt der Abschied leicht. Haben 6 Geißeln präpariert, und ihnen was zum Ruhm gereicht. Zeit zu gehen Öffnen die Tür tretten ins Freie, Ein Meer aus Menschen steht bereit. Hand in Hand mit uns'ren Geißeln, denn gleich ist es an der Zeit. Der Winter ist endlich gewichen, im Frühling ist es auch viel gesünder. Langsam fallen erste Schüsse, und ich drücke rasch den Zünder. 7. Kathi Das Kuchenschwein 8. Wechselbalg Mutter! Rabenmutter! Man hat dich gleich erschlagen als sie den Sohn dir raubten die Missgeburt - den Wechselbalg verschleppten mich tief in den Wald drohten mich in den Moorast brachen ??? kleine Knochen bis das Ding dort nicht mehr Atmet das solch Hass in ihnen schürte Doch die Erdschicht war zu dick die meinen Leib bedeckte und das Grab nicht tief genug um mich darin zu halten Doch schwebt ein Funke tief im Herzen hält mich am Leben, lindert die Schmerzen fügt Fleisch zusammen, [?] zerschlissen und heilt die Wunden von Menschenhand gerissen Ich kann warten Hab mir ein Mäntelein genäht aus Laub und Tierkadavern ernähre mich von rohem Fleisch das hält den Hass konstant muss mich aber noch gedulden bis meine Zeit gekommen dann werd ich jene jagen die meine Mutter mir genommen In lauen Sommernächten bade ich im Blut der Tiere tanze nackt auf Waldeslichtung und kreische irr im Mondesschein meine Krallen wachsen langsam doch bald sind sie scharf genug um Waffen mir zu sein Mutter! Rabenmutter! Wärst du hier an meiner Seite dies Fest ist nur für dich heut Nacht wird gefeiert in Menschenblute feierlich betret ihr Dorf beim Mondesschein durch Hintertüren steig ich ein morde vorwärts mir den Weg bis ihr Fleisch in meinen Augen klebt und niemand überlebt hol jeden einzeln und dann die ganze Brut Verteil die Stücke und trinke ihr Blut die Krallen tanzen ich lasse sie singen mit wahrer Anmut in feines Fleisch dringen am nächsten Morgen wird niemand sich erheben denn nur ein Wesen ist noch am leben und kehrt zurück in den Wald 9. Fahles Roß Ich weiß noch ganz genau wo ich es zuerst getroffen hab in jener ganz besonderen Nacht hat es sich gänzlich offenbart ich war noch Kind zehn Jahre alt mit meinen Eltern unterwegs die Straßen glatt, von Reif bedeckt der Weg nach Hause war erschwert Dann ging alles so rasend schnell Lichter blenden, Reifen kreischten die Welt steht Kopf, ein Splittermeer und plötzlich ist alles still so still Ich weiß nur wie ich vor dem Wrack gestanden hab sah meine Eltern reglos da ich konnt mich selbst kaum rühren und als ihr Blut zu Boden floss entsteht daraus ein fahles Roß Schaut nur wie majestätisch es dort thront über all dem Chaos geboren aus der Not sein Anblick allein entfacht ein Feuer tief in mir es schaut mich an entbannt, entstellt in meinem innersten verborgen wo sich die Herzenmühle dreht Als es entschwindet wird mir eines bitter klar mein Leben hat sein Ziel gefunden und so zähl ich all die Stunden bis ich es endlich wieder sah Ich wuchs auf in einem Heim die anderen Kinder mieden mich unter ihnen war ich allein ihr Leben interessiert mich nicht mit 17 nahm ich eins davon wie so lange schon geplant und als ich Opferblut vergoss traf ich erneut das fahle Roß Leben nur für den Augenblick bade mich dafür im Blut es führt kein Weg zurück fühle weder Hass noch Wut Es hat mich auserwählt es kann mir alles geben dafür ist kein Preis zu hoch und soll er tausend Fremde leben so vergingen all die Jahre wie ein Phantom zog ich dahin wo Blut aus warmen Wunden floss begleitet mich das fahle Roß Als ich heute früh erwachte war es bereits bei mir schaut Stumm mich an ich weiß Bescheid sie warten draußen vor der Tür Der Leichenpfad hat sie direkt zu mir geführt ich hör den Herzschlag vieler Männer jedes strotzt vor Waffenkraft erwarten mich im Sonnenlicht und so schließ ich kurz die Augen atme einmal tief noch ein dann besteige ich mein Roß 10. Rostrot Ich bin verliebt Bin selbst noch völlig irritiert Niemals hätt' ich je gedacht Dass mir das je passiert Als ich dich sah, Ganz unvermittelt tauchst du auf Bezauberst mich auf deine Art Das Schicksal fügt sich seinem Lauf Und mir wird klar, Dass ich dich ganz besitzen muss Denn in dir seh ich das Besond're Das Leben ist ein Roter Fluss Nun bist du mein Ich ging den ganzen langen Weg Der führte mich zu deinem Herzen Bis es nur noch für mich lebt ROSTROT Das Leben ist ein langer, roter Fluss Und entspringt in deinem Herzen Und bietet mir den Abendgruß ROSTROT Die Klinge ist mein Segelboot Mit ihr stech' ich zur See Sie beschützt mich vor dem Sturm ROSTROT Wenn die Dunkelheit mich zu verzehren droht Verlier' ich mich im Meer der Schreie Die Klinge ist meine Schlacht Und so teile ich die Fluten Immer auf der Suche nach nach Glück Es gibt nur diesen einen Weg Ab nach unten, kein Blick zurück Ich kann es kaum erwarten Noch ist es heller Tag Doch meine Arbeit hält mich von dir fern Halt' meine Rede vor dem Bundesrat Doch wenn die Nacht anbricht Lege ich meine Maske ab Dann kehre ich zu dir heim Bin stundenlang dein Kapitän zur See Ich schließ' die Türe auf Bin ganz aufgeregt Beschleunige die Schritte Tief nach unten führt der Weg Vor deinem Kellerloch Halt ich ganz kurz nur an Ich zeig dir was ich mitgebracht Und du beginnst zu schrei'n Und du beginnst zu schrein'n... ROSTROT Das Leben ist ein langer, roter Fluss Suche die Quelle tief im Herzen Erbiete ihr den letzten Gruss ROSTROT Die Klinge ist mein Segelboot Mit ihr zerteile ich die See Den Sturm aus Leid und Not ROSTROT Bist Dunkelheit die Schlacht beginnt Verlier' ich mich im Meer der Schreie Das rasend schnell um mich gerinnt Und so sink ich in die Fluten Immer tiefer ganz hinein Atme Blut in meine Lungen Rostrot ist mein Kleid... Yantit ‒ Drums Bursche Lenz ‒ Guitar, Bass Dr. Franzenstein ‒ Keyboards Blutkehle ‒ Vocals