Eisregen - Zerfall


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1. ...und über allem weht der Wind so kalt (Pest I) 6:37 1. ...und über allem weht der Wind so kalt (Pest I) 6:37 1. ...und über allem weht der Wind so kalt (Pest I) 6:37
2. Legende des Leides (Pest II) 4:26 2. Legende des Leides (Pest II) 4:26 2. Legende des Leides (Pest II) 4:26
3. In der Grube (Pest III) 3:20 3. In der Grube (Pest III) 3:20 3. In der Grube (Pest III) 3:20
4. Auferstehung (Pest IV) 4:39 4. Auferstehung (Pest IV) 4:39 4. Auferstehung (Pest IV) 4:39
5. Ich bin viele 2:23 5. Ich bin viele 2:23 5. Ich bin viele 2:23
6. Eispalast 3:23 6. Eispalast 3:23 6. Eispalast 3:23
7. Ode an den Niedergang 1:58 7. Ode an den Niedergang 1:58 7. Ode an den Niedergang 1:58
8. Herzblut 5:50 8. Herzblut 5:50 8. Herzblut 5:50
9. Endzeit 5:16 9. Endzeit 5:16 9. Endzeit 5:16
10. Einklang 0:14
11. Blut ist Leben 2:11
12. Eispalast 3:35
13. Zeitenwende 3:50
14. Herzblut 6:56
15. Nichts wäret ewiglich 6:00
16. Ode an den Niedergang 2:12
17. Zu Ehren meiner dunklen Königin 3:45
18. Ich bin das Tor 7:11
19. Ausklang 0:07
10. Das Fleischhaus 5:27
11. Nichts Wäret Ewiglich... 5:33
total time 37:52 total time 74:16 total time 49:15


...und über allem weht der Wind so kalt

Vor zwanzig Tagen kam der Tod in die Stadt
In unserem Dorf kaum mehr hundert Mann
Die Ratten zwar kamen als ihre Boten
Und dann begann die Herrschaft der Pest

Eine nach der anderen füllte sich die Pestgruben
Die Hütten im Dorf längst niedergebrannt
Ich weiß nicht mal, wie viele noch am Leben sind
Sie haben sich verkrochen vor dem Untergang

Seit der Doktor starb, führt niemand mehr den Leichenkarren
Süßen Totenruch treibt der Herbstwind über's Land
Längst kann kein Fenster ich mehr öffnen
Der Nachtwind zeugt vom Tod der allgegenwärtig ist.

Nun bin ich allein.
Mein Vater vor acht Tagen
gegangen und heut ist die Mutter ihm gefolgt
Zum Schluss hat sie ihren Sohn nicht mal mehr erkannt.

Und über allem weht der Wind so kalt
Mein letzter Schrei ... schon lange verhallt

Zwei Tage zuvor ist der neue Pestdoktor gekommen
Er schnitt ihre Beulen auf und sprach,
dass er bald wieder nach uns sähe
Mir war so übel, ich hab ihn kaum vernommen.
Was nutzt unser Reichtum uns jetzt
Wenn der Tod uns holt.
Einen nach dem anderen.

Und über allem weht der Wind so kalt

Oben auf dem Berg sieht man niemand mehr
Vielleicht sind jetzt alle schon tot
Seit Tagen hab ich nicht mehr geweint
Da sind keine Tränen mehr

Jetzt ist nichts mehr übrig
Nur mein Leben hab ich noch
Wie lang weiß allein die Pest
fortzugehen ist sinnlos
Denn überall ist es wie hier

Ich werd mich betrinken
Und warten auf den Tod
Es heißt, es gibt ein Licht
Am Ende des Weges
Ich werde sehen, ob das stimmt ...


Legende des Leides

Ich höre Pferdehufe vor meiner Tür
Es klopft und ich öffne sie
Der Räucherdoktor und die Totengräber
Sie stoßen mich beiseite,
einer schlägt mich nieder

Und ehe alles in Schwärze versinkt
Hör ich die Stimme des Doktors wie einen Hauch
" Nun nehm ich mir den Lohn für meine Mühen,
werft ihn auf den Wagen zu den Toten ! "

Irgendwann später erwache ich
Gestank liegt auf mir wie ein Netz
Ich liege auf etwas Weichem
Etwas, das einst lebendig war
Als ich mich wende, erblick ich ihr Gesicht
Die Fratze meiner Mutter, vom Tode entstellt

Auch über mir sind Leiber,
ich kann nicht entkommen
Nicht alles ist tot, was auf dem Karren liegt
Die Schergen des Doktors plündern die Häuser
Und die, die noch am Leben, werden umgebracht

Nicht alle sind tot, die hier liegen
Unter den Restopfern höre ich manchen Laut
Doch unser Weg führt hin zur Grube
Und denen, die starben, bleibt mein Schicksal erspart ...

Dann endet die holpernde Fahrt in die Nacht
Der Pestkarren hält, seine Last kippt ab
Ich kann mich nicht rühren
Zu viele Körper auf mir
Ich höre die Schreie derer, Die immer noch leben
Doch sie verstummen sehr bald
Als die Totengräber ihr Werk vollenden ...


In der Grube

Ich kann mich nicht mehr rühren
Nur meine Hand kann ich schließen
Ich spüre eine kleine Kinderhand darin
Als ich sie drücke, spür ich ihr Leben
Unter mir hat eine Frau begonnen zu beten
Über mir die kalte Erde sich häuft
Lass diese Hand nicht erkalten,
Die in meiner liegt !
Lass die Stimme der Frau nicht für immer verstummen

Doch wer hört mich jetzt,
Wenn meine letzten Sekunden verrinnen ?

Ganz langsam nur verlässt mich das Leben
Die kleine Hand in meiner erschlafft
Aus diesem Leib ist das Leben gewichen
Die Gebete der Alten sind längst verstummt ...

Nur wenig Luft noch füllt meine Lungen
Alles um mich herum ist schwarz wie die Nacht

Ich spüre wie die Pest sich meiner bemächtigt
Bevor sie mich holt werd ich ersticken im Grab

Bunte Sterne beginnen vor meinen Augen zu tanzen
Ich verfluche die, die mich brachten hierher
Die mich zu Tode verbannten aus Habgier und Neid
Wenn nur eine Möglichkeit bestünde, um wiederzukehren
Ich würde schlachten die, die dies an mir taten !

Dann endlich verlässt mich das Lebenslicht
Längst begannen die Ratten mein Fleisch zu fressen
Der Tod ist bei mir und fordert den Lohn

Ein letzter Atemzug noch füllt meine Lungen
Dann ewige Nacht um mich herum

Plötzlich ... ein kaltes Licht ...


Auferstehung

Wie viel Zeit ist vergangen ?
Ich weiß es nicht
Und es bedeutet mir nichts mehr
Ich bin tot
Und dennoch wandle ich

Meine Züge von der Pest gezeichnet
Beulen überall an meinem Leib
Meine Glieder zerstört von den Bissen der Ratten
Augen zerfetzt und dennoch sehe ich

Ich entsteige der Grube
Wühle mich durch all die Leichen
Etwas noch gibt es zu tun
Dann kehre ich zurück von wo ich kam

Ich finde die, die ich suche
Versammelt im Rathaus bei Nacht
Erstarrte Gesichter, als ihre Runde ich störe
Manche versuchen zu entkommen
Manche zu Eis erstarrt
Doch es gibt für niemand eine Chance
Genauso wenig, wie sie mir eine gaben

Dann ist getan, was getan werden musste
frisches Blut überall auf meinem Gesicht
Doch es ist nicht das meinige
Sondern das meiner Peiniger

Und ich kehre zurück in das Reich der Toten
Bette mein Haupt auf faulendes Fleisch ...

Bald werde ich eins mit der Ernte der Pest ...


Ich bin viele

Gib mir einen Namen
Ein jeder so gut wie ein anderer
Ein jeder so falsch und nichtig
Und doch nicht ohne Bedeutung ...

Gib mir Gestalt
Sieh mich so wie du es willst
forme mich nach deinem Willen
Mein Aussehen allein ist unwichtig ...

Schenk mir deine Vision von Leben
führe mich durch deine Welt
für eine kurze Zeit
Lass mich teilhaben
An deiner Freud und deinem Leib

An meinem Tun wirst du nichts ändern
Was mich beherrscht bin ich allein
Mit meinem Namen und deiner Form
Entfern ich dich aus dieser Welt
Und lösch die Erinnerung
Aus denen die mich kannten
Oder glaubten, dies zu tun ...

Denn ich bin viele ...
Mein Name ist Legion

Du schenkst mir ein Dasein
Wie so viele zuvor ...
Ich gebe dir Vergessenheit
Denn ich bin viele ...
Meine Namen ungezählt
Ich bin dort wo ihr einst ward
Wo ihr bald seid werde ich sein
für immer ...

Unter denen, die leben
Sind meine Namen bekannt,
Doch sie werden -- niemals -- laut genannt

Denn ich bin viele ...


Eispalast

Ein Schatten wandert langsam
In tristen Morgenlicht
Gesichter voller Leben
Die Erinnerung an sie getrübt

Hier oben sind es viele
Ihre Namen längst versiegt
Hier oben ist die Luft wie Eis ...
Mein letzter Krieg ...

Bei Tag habe ich gemordet
Und nachts war ich bei dir
Manche fallen auf die Knie
Ich weiß nicht mehr wofür

Bei Tag war ich dein Killer
Und nachts im Eispalast
Manche fallen auf die Knie
Ich habe sie umgebracht
Ich zähl die Zeit ...

Ein Augenblick voll Ruhe
Wie festgefügt im Eis
Ewigkeit wieder dieser Schmerz
Ewigkeit hat ihren Preis

Tausend Jahre ziehen vorbei und
nichts ist wie es scheint
Meine Jugend hab ich verleugnet
Genau wie meinen Tod

Gefühle hab ich längst vergessen
Keine Freude mehr in meinem Sein
Das einzige, was mir geblieben
Ist dein eisiger Kuss bei Kerzenschein

Hier oben gibt es keine Reue
Hier oben herrscht die Ewigkeit
Viele hab ich mitgenommen
Und noch viel mehr werden bald kommen

Eispalast ...


Ode an den Niedergang

Mein Blut kocht
Mein Fleisch ist voll von Sünde
Die Seele brennt in kaltem Feuer
Meine einzige Triebfeder auf Erden
Ist nackter Hass ...

Dein Leben ... für mich ...
Dein Leben ... sei mein ...
Dein Leben ... für mich ...

Reich mir deine Hand
Ich werd dich führen zu neuen Ufern
Verlasse dieses Leben das du so verachtest
Und komm zu mir ...

Vergangene Zeiten werden wiederkehren
Das was einst war, wird wieder sein
Was Christus uns raubte, wird wieder regieren
In Dunkelheit, die das Licht verbrennt

Die Nacht wird dir gehören
Dein Blut, gereinigt von Leid
Abgewandt von Jesus, dem Bastard

Erfährst du wahre Stärke
Verschließe dich vor dem Licht der Schwachen
Tauche ein in das Meer der Schwarze

Bete mich an ...
denn eines Tages werde ich die Tore öffnen
Denn mein ist die Ewigkeit
Mein ist das Reich
Und der Niedergang der Ewigkeit
Auf Erden ...


Herzblut

Mondlicht bescheint deinen offenen Leib
Mein Herz voll Glut, nach dir es schreit
Augen, voller Anklage, überkochende Agonie
Zuckende Glieder, Rinnsale von Blut, Katatonie

Herzblut -- ich hab dein Herz gebrochen
Herzblut -- hab seinen Duft gerochen
Herzblut -- schenk mir dein Herz ...

Zwei schnelle Schritte, Augen in meiner Hand

Ein Reißen am Fleisch, das Herz befreit, erkannt
Welch zauberhafter Muskel, von Blut durchspült
Ein heftiger Biss, der Geschmack leicht kühl

Herzblut ...

Sie suchen nach mir seit vielen Jahren
Durch mich hat die Welt ihr Leid erfahren
Das Herz allein steckt voller Glauben
Durch es allein kann die Seele ich rauben

Meine Sammlung sie wächst von Nacht zu Nacht
Ein Berg aus Menschenfleisch,
meine Seele lacht
Nichts erreicht diese unsäglichen Gefühle
Wenn ich an deinem Körper nach deinem Herz wühle

Durch die Jahrhunderte führt mich mein Pfad
Meine Gier nach Fleisch ist meine Saat
Zerstückelte Leiber pflastern meine Wege
Zeugen vom Tod, den ich euch gebe ...


Endzeit

Und am Himmel bilden sich schwarze Wolken
Der hellichte Tag wandelt sich zur Nacht
Die Temperaturen stürzen unaufhaltsam
dem Gefrierpunkte entgegen ...

Die Schwüle das Sommers getilgt von eisiger Kälte
Sturm zieht auf und das Land erzittert
Vor den Toten der nahenden Apokalypse ...

Dann ... setzt der Regen ein
Wie ein Sturzbach öffnet der Himmel seine Pforten ...
Doch am Boden wandelt sich das Wasser langsam zu Eis ...

Und bedeckt das Land unter einer Schicht aus Kälte
... und alles, was noch atmet
Droht zu ersticken ...

Dies ... ist ... das Ende ...


Lyrics in plain text format





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