Dinner Auf Uranos
50 Sommer - 50 Winter
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Es war ein viel zu langer Winter und der Frühling mied das Land
Wir tranken viel und lachten wenig, weil Fortuna uns nicht fand
Und im Stundenglas des Wartens fror der viel zu träge Sand
Söhne und Töchter der Sommernächte
Ihr seid das Blut für dieses Jahr
Das bis der Sommer kam ein Grab mir war
Wir seh'n uns unten bei den Feuern, wo bekanntes Neuland liegt
Wo der Überschwang des Tages trunken noch den Schlaf bekriegt
Auf Wiesen, wo die Glut der Nächte sich sanft in den Morgen wiegt
Tochter sehnsuchtsvoller Sommernächte
Du bist der Traum für dieses Jahr
Auch wenn am Ende alles Wunsch nur war
Sohn der durchwanderten Sommernächte
Zieh'n wir noch einmal an den Fluss
Bevor das Laub, das Dach der Sommernacht
Blanken Knochen weichen muss
Vielleicht war es doch eine gute Zeit ...
Zwischen Dem Salz Und Montpellier
Man kommt immer irgendwo an, auch wenn man ständig im Kreis läuft
So sorglos und satt sinkt die Sonne, wenn man ständig roten Wein säuft
Der Wind erzählt mit salziger Stimme vom Meer
Dabei weht er vom Land her
Die Lippen so trocken, die Beine so schwer, nur das Herz will noch weiterzieh'n
Nur einmal an den tränenden Fluten steh'n, den Fesseln der Endlichkeit entflieh'n
Der Wind erzählt mit salziger Stimme vom Meer
Dabei weht er vom Land her
Wir suchten stets die off'ne See
Zwischen dem Salz und Montpellier
Lass uns ausruhen dort im trockenen Gras am Kanal ... oder anderswo
Das Wasser fließt so träge, bestimmt schläft es gleich ein ... und du sowieso
Der Wind erzählt mit salziger Stimme vom Meer
Dabei weht er vom Land her
Wenn das Meer nicht zu uns kommt und wir nicht zum Meer, ist es mir meinetwegen egal
Das Glück liegt doch sicherlich auch unter den Bäumen hier unten am alten Kanal
Der Wind erzählt mit salziger Stimme vom Meer
Heute weht er vom Strand her
Texas Della Morte
Vom Friedhof drüben Filmmusik
Und Sand, der nach Akazien riecht
Ein totes Pferd, ein Schaukelstuhl
Die Sonne blutet rotes Licht
Vom Friedhof drüben süßer Duft
Und Liebesgrüße aus der Gruft
Verandaknarren, staub'ger Schnaps
Das Mondlicht riecht nach Abendluft
Vom Friedhof drüben Filmmusik
Texas della Morte
Frost 1
Was, wenn der Frost wiederkommt
Dachtest du nicht, der Winter sei vorbei
Was, wenn dein Mond ertrinkt in einer Pfütze
Und wirklich niemand denkt sich etwas dabei
Wirst du nach Hause geh'n, dir Eisblumen pflücken
Dich wundern, weshalb sie nicht schmelzen
Obwohl sie im Schlafzimmer steh'n, dich schweigend erdrücken
Wirst du Blumen und Fragen vergessen
Und einfach erfrier'n
Töte Das Jahr Für Mich
Du standest im Raureif, der glänzte wie Sterne
Im wärmenden Schein einer alten Laterne
Dezembermond sprach "Hör dein Herz an und lerne"
Wir zogen durch Raureif, der glänzte wie Sterne
Hinunter ins Tal zu der alten Taverne
Dezembermond hielt draußen Wacht in der Ferne
Ich gab dir vom Wein der zwölf Monde zu trinken
Die eben verstrichen und fragte dich dann
Ob dich der Geschmack nach Verhängnis nicht störte
Du nahmst einen weiteren Schluck und sahst mich an
Du hättest ihn nur auf das Morgen getrunken
Und außerdem sei dies kein Abend für Wein
Dann gabst du dem Schankwirt den Wein und ein Lächeln
Und er schenkte uns etwas anderes ein
Als du dann gingst schien es mir, als sei alles ringsum dunkelster Wald
Doch ich habe wohl einfach nur den Kopf gehoben und dir nachgeblickt und so all die Bäume gesehen, unter denen ich so lang schon gestanden hatte
Und der Mond zieht unbeirrt auf seiner Bahn
Wie all die Jahre schon
Mit immer dem gleichen Gesicht
Nimm etwas von seinem Glanz an dich
Spende bis zum Waldrand mir Licht
Und töte dann das Jahr für mich
Frost 2
Was, wenn der Frost wieder kommt
Und du kannst dich nicht trennen vom Eis
Was, wenn dein Mond nicht mehr scheint
Weil deine Sonne vom Mond nichts mehr weiß
Wirst du zu Hause bleiben, in den Schatten kauern
Dich wundern, weshalb sie nicht weichen
Obwohl du an draußen denkst, wo die Lebenden lauern
Oder wirst du dich endlich begreifen
Und einfach atmen
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