Vargsheim
Erleuchtung



1. Welt in schillerndem Eis

Geboren in dem Land in dem die Mauern aus Blicken bestehen
Geboren in der Zeit in der der Geist zu bersten droht
Die Masse zermalmt dich, denn du wolltest sehen
Die Masse der Gedanken wird zum Firn, schließlich zu Eis, verdammt dich zur Reglosigkeit

So liegt die Welt in schillerndem Eis

Geboren in dem Land in dem die Zeit zu bersten droht
Geboren in schillerndem Eis


2. Erlöser

So sag mir wer ich bin,
der ich durch schwarze Sphären fliehe
Sag mir wer ich bin,
dass mich der alte Moloch fraß
Stets ging ich fernab der Wege
Sind nicht alle Pfade bereits beschritten?
Ward nicht was du tust schon längst getan?
Du windest dich in Selbsthass
Dich umschließt bereits Glas
NEIN

Ich sag dir wer du bist,
der du durch schwarze Sphären fliehst
Ich bin der Erlöser,
der dich mit Blindheit schlägt
So erhebe dein Haupt, senke deinen Geist
Du hast nie gelebt

So tilge mein Antlitz
von den Tafeln der Gedenken
Vergessen will ich sein
in alle Ewigkeit


3. Flamme zum Nichts

So fahr ich ins Tal der Moralmorastes,
Sich zuziehende Schlingen zu beiden Seiten

Tage und Nächte verschwimmen hier zu Jahren
Die Flammen flackern immer kleiner
ich Fackel flamme zum Nichts

Ich kam, sah und versiegte
Ich kam, sah und versiegte

Tage und Nächte verschwimmen hier zu Jahren
Die Flammen flackern immer kleiner
ich Fackel flamme zum Nichts

Hab ich dieses Tal durchfahr'n,
So lohnt die Abendsonne,
doch beginnt jeder Morgen
wieder am Anfang
Weiß nicht mehr wo ich stehe
und wo ich bereits stand
Namen kamen,
enttäuschten und gingen

Meine Stunden werden dunkler
in den tausend Tälern
die ich mir hab gegraben.


4. Erleuchtung


5. Betet, Oh Herr

Ausgespuckt in eine Spezies der Niedertracht
sind wir alle Teil unseres Überdrusses
Das Echo, das zurückkehrte ist selten das,
was wir zuvor entsandt
So bete zu uns Gott,
auf dass wir an dich glauben
und du Gestalt erheucheln kannst

Alte Predigten wälzen
sich ihn und her, bis sie sich einem
Sinn ergeben
Scharren in den kalten
Ecken des Irrwegs
Sinnen sie so tief am
Grund der Besessenheit

Erglimmt jedoch ein Licht
in Windstille
durch trotzend Hauch,
verstirbt durch den
hauch die Windstille

Wenn die Dämmerung
mehr Dämonen birgt
als die Dunkelheit,
erschöpft sich die
Vernunft rasch in
Resignation

Erglimmt jedoch ein Licht
in Windstille
durch trotzend Hauch,
verstirbt durch den
hauch die Windstille

Alte Predigten wälzen
sich ihn und her, bis sie sich einem
Sinn ergeben
Scharren in den kalten
Ecken des Irrwegs
Sinnen sie so tief...

...doch in der Tiefe ist kein Licht


6. Götter von Staub

Wanderer, Ruhloser, welchen Pfad gehst du?
Welchem Volk entsprang die Seele der Leere?
Ruhloser, Wanderer

Man nahm uns jede Weltsicht
Was sollen wir lehren?
Wir sind jene, die das Nichts erstreben
Und beten zu Göttern von Staub

Wir sind Nichts,
verbieten uns selbst die Erdung
Heischen nach Weltlichkeit
auf dass der Spiegel den Rückblick verzerre
Schufen Mythen, stahlen Glanz
und huldigen Göttern von Staub

Ja, wahrlich,
wir verehren die Gatter
in denen sie sich suhlen
Doch letztlich ist es gleich
wer die Leere in uns brachte,
denn jedes Gewicht
erzeugt Gegengewicht
und jede Strömung erzeugt Gegenströmung

Und Tausend Geistlose
einen Freigeist


7. Weg aus Scherben

Tag, wann löschst du dein Blendwerk?
Ich ertränke Gedanken
im blutroten Teich
aus Kerzenwachs,
blicke in Vergangenes
um vorauszusehen

Ich sehe uns fallen
Ich spüre wie der
Wind uns den
Atem entreißt
Ich sehe uns fallen,
in Tiefen deren
Grund sich nicht
erschleichen lässt

Ein Dämon aus Schwermut
und Kälte
bemächtigt sich des Geistes Gang

Welch Last wir uns doch selbst aufgebürdet,
die Wüste der
Zweifel zu
durchwandeln,
statt zu knien
in Kathedralen
der steinernen Wahrheit

Der Weg
aus Scherben
den wir gehen
ist mit Zweifeln übersäht

...und mit der Asche
von Helden bedeckt

Wir erkennen uns im Spiegel der Welt
erst dann, wenn wir ihn zerschlagen
Es offenbart sich
ein Weg aus Scherben



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