Vargsheim
Träume der Schlaflosen
1. Was uns heilig war
Wir wühlen im Dreck
Und zerreißen Glasfassaden
Unser Hass soll den Himmel
In Brand stecken
Wie ließen zurück
Jene, die uns glauben ließen
Und Alles
Was uns heilig war
Jeder Schritt
Führt uns näher zu uns
Und weg von euch
Erwartet nicht
Unseren Weg zu sehen
Erwartet nicht
Mit uns zu gehen
Wir wühlen im Dreck,
In was uns heilig war
2. Der dunkle Teich
In diesen engen Stunden
Die schon von der nahenden Nacht bedrängt werden
Umtreiben mich klare Gedanken wie Laternen
Auf einem Dunklen Teich
Sie kommen nun nicht mehr rasend auf mich zu
Mich zu entflammen
Einzeln löschen, Docht für Docht
Kann ich sie nun
Kein brennend' Tor bin ich mehr
Kein brennend' Tor bin ich mehr
Und doch erfüllt mich diese Ruhe manchmal mit Schwermut
Zeit ist anders...
Quälend, fordernd
Sie lässt den Geist nicht ruh'n
Streckt und staucht ihn
Bis dass die müden Knochen
Zu langsam sind, sich ein Feuer zu greifen
und ich mich schon so alt fühle...
Bewahre dir immer eine letzte Laterne
Doch gib Acht
Sonst reißt ihr letztes Lodern
Dich in den dunklen Teich
3. Massenmenschen
Gefräßig fräsend Löcher in Land
Begrenzen wir Wälder durch stinkenden Asphalt
Bekränzen stolz den sinnfreien Hunger
Das Nichts in allen Formen und Farben erworben
Erbrechen die ersten Kinder bereits...
zu ewigem Überfluss verdammt
Erschaffen wir Kontinente aus Resten
Wir sind der Wind
Wir sind das Meer
Wir sind die Fackel der Erleuchtung
Der Boden sind wir
Nennt uns die Krone der Schöpfung
Wir sind das Blattgold
Und darunter der Rost
Nehmt uns die Krone der Schöpfung
Wir sind das Blattgold
Und darunter der Rost
Wir sind der Wind
Wir sind das Meer
Wir sind die Fackel der Erleuchtung
Der Boden sind wir
Gefräßig fräsend Löcher in Land
Begrenzen wir Wälder durch stinkenden Asphalt
Bekränzen stolz den sinnfreien Hunger
Mensch und Gier leben im Einklang mit ihrer Natur
4. Träume der Schlaflosen
Von der ersten Sekunde an
Auf der Suche nach dem
Was vor ihr war
Und nach der Letzten wird
Frei von allen Linien
Frei von allen Bünden
Ein gleißend Augenblick
Der ewig währt
Doch in Wahrheit
Ist nichts ewig
Und der Sterne staub
Fällt zu Formen von Mensch
Wir suchen Unendlichkeit
In allem
Und sind doch durch sie
Nichts als Schatten
Rastlos, ratlos schweifend
Schürfend, schwelgend, schweigend
...wartend darauf dass sie uns am Ende
zu sich zieht wie eine Liebende
5. Die Netzuhr
Grenzen öffnen sich mit der Dämmerung
Und die Fluten der Nichtigkeit weiten die Pupillen
Wir betäuben uns
Ein Flächenbrand aus digitalem Flackern
Verzerrt sich ins Unermessliche
Doch zieht er nur die Dinge breit
Eine riesenhafte Uhr ordnet unsere Knochen am besten
Wenn wir sie blankpoliert präsentieren
Wir sind längst ein transparenter Brei aus Nummern
Zäh und fadenziehend
Am Pendel der Großuhr schwingt immer schneller ein Fallbeil
Und ihre Zeiger richten sich auf uns
Die Fläche wird zum Meer
Es schwappt über
Wir gehen unter in dem breiigen Meer wie Kirchgänger
Kennen uns alle
Jede Wunde
Jedes Mal
Egal wie wir uns drehen, wir sehen nur im schmalen Segment
Während der Zugang zu jeglicher Verflechtung
Einen weiteren unserer Träume bereits im Schlaf erstickt...
6. Finning
Ein sonderbarer Schatten am Meereshimmel
Netze schnüren mich einn und strafen meine Neugier
Ich kämpfe, kann die neue Luft nicht atmen
Geworfen auf kaltes Metall, ahne ich noch nicht
Wie scharf dieses Material sein kann
Doch das soll sich bald ändern
Salz brennt in meinen Wunden
Starr bin ich nun
Im bluttrüben Wasser sehe ich jetzt klarer
Untiere waren es, die mir die Glieder stahlen
Ein Wolf des Wassers war ich
Stolz und gefürchtet
Ein Wolf des Wassers
Stolz...
Nun sinke ich hilflos in Abgründe
Die tiefer sind, als ich sie je erschloss
Zu schnell, um wirklich zu begreifen
Zu langsam, um keinen Hass zu entflammen
Ein Feuer, das selbst das Meer nicht löscht
Ein Feuer, das selbst das Meer nicht löscht
Ein Feuer, das selbst das Meer nicht löscht
...Mein Meer...
7. Erdenrost
So leg dich nieder
Und lass den Rost dich vergehen
Ein junger Trieb sprengt die Brust
Macht dein Licht ungeschehen
Jeder Tag, jede Sekunde
Strebte dem Grund entgegen
Und bricht der Ast
Kratzt er an unseren Mauern
Das Leben ist Impuls auf einer Linie
Deren Null das Nichts beschreibt
Was uns treibt ist die Zeit
Jeder Impuls ist uns Geleit
So leg dich nieder
Und lass Wurzelwerk deine Glieder greifen
Gib deine Kräfte frei
Und aus Null wird Eins
Roste...
8. Svartnatt
Im Feuer geschmiedet
Vom Feuer geraubt
Zu Heißes Blut im Herzen
Zu viel vom Abgrund geschaut
Ihre Stimmen lassen mich nicht los
Das Älteste und Wahrste schnitzt an jeder Seele
Schneller als das Leben
Schneller reißt der Tod
Und nimmt lachend entgegen
Wer ihn zu hoch lobt
Ihre Stimmen lassen mich nicht los
Das Älteste und Wahrste schnitzt an jeder Seele
...An jeder Seele
Über die Grenzen gefallen
Die Linie verlassen
Auf der wir alle tanzen
So ist's doch nur ein kleiner Schritt
Von schwarzer Nacht
In schwarzen Tod
In schwarzen Tod
Und in Asche vergeht wer im Leben so gelodert
Doch nur Flamme, nicht glimmen zählt
Ein Leben im Sturm
9. Omega
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