Wolves Den
Deus Vult



1. Via lustorum


2. Gedeih und Verderb

In tausend Scherben liegt sie vor mir da
Flüstert leise die Schatten meiner Tat
Fleisch in Tränen, salzig bricht der Blick
Für was ich säe gibt es kein Zurück

Schür das Feuer, lass Schatten tanzen
Hör genau und sei ihr Wort

Stolze Mauern mit Dächern wie von Gold
Hohe Türme, denen nie ein Donner grollt
Stein um Stein brech ich sie entzwei
Schmeiß meinen Schatten auf wimmerndes Gebein

Auf Gedeih und Verderb!

"Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen,
Du bist mein!"

Was will der Tag mir bieten was ich nicht der Nacht schon nahm?
Zweifel, Trauer, Frieden kriechen tief an mich heran
O welke, schale Gierde! Heb sie auf an deine Brust
Reicht sie dir zu fauler Zierde, wenn da folgt, was folgen muss

Auf Gedeih und Verderb!

Lauf! Lauf! Durch Zweige wilder Ritt
Dunkel, es folgt dir, es folgt dir Schritt auf Schritt
Feuer und Flamme brennt gleißend seine Bahn
Zerreißt deine Stille, erleuchtet deinen Wahn

Mag nie mehr treiben, mag nie mehr tragen Grün
Mag nie erwachsen, mag nie aus Salz erblühen
Aus Schweigen wird Weinen, die Finsternis kehrt heim
Gedeih und Verderben soll unser Name sein


3. Schwarzes Firmament

Viele Nächte, trug ich allein
Kalte Sterne - doch geborgen
So wie sie den Abend künden
Leg ich mich nun in ihre Dornen

Die mich leiten auf meinen Wegen
die mir scheinen so manchen Pfad
Und nun suchst du nach meinem Leben
Wagst du damit den Verrat

Die Sterne am Firmament
Siehst du ihr einsames Licht in der Nacht?
Scheint uns in toter allmächtiger Pracht

Und wieder bin ich allein
Bin ich etwa nie geboren?
So siehst du auf mich nieder
Bin ich jetzt auch nicht verloren

Darum blick ich in die Sonne
Lass mich blenden von ihrer Macht
Wo nur eine statt tausend wohnen
Mag ich schreiten fort zur Nacht


4. Deus Vult

Steig durch mich ins Reich der Trauer
Fahr durch zu ewig Schmerz
Wirf dich nieder dem Erbauer
Werd ein Teil von Gottes Scherz

Der du eintrittst lasse fahren
Alle Hoffnung alles Heil
Sei willkommen zu ertragen
Was der Herrgott dir erteilt

Schuldig
Unschuldig brennt das Fleisch
Funken, Flammen
Tragen sie empor

Gott will es!

Schrei zum Himmel, Blick ins Dunkel
Unerreichbar, doch so nah
Glaube - bete - wisse
So wird dir klar:

Deus vult!
Gott will es!


5. Grau wird Nebel

Ich steig herauf
Aus schwarzen Wogen
Ich bin erwacht

Lag ich träumend,
Lag ich schlafend
Ich bin die Nacht

Und nun breite ich meine Schwingen
Über's Himmelszelt
Keine Kraft soll mich aufhalten
Dies ist meine Welt

Wenn die Welt sich verändert
Wenn die Nacht sich versteckt
Hinter der Schwärze, die den Himmel bedeckt
Flieht meine Seele der Trauer ihres Seins
Zieht einsam, bitter ins Dunkel ein

So viele Jahre weiß ich
So großes Leid
Was wollt ihr noch ertragen?
Ihr seid bereit

Und die Welt wird brennen
zu Asche, Staub
Meinen Namen sollst du rufen
Wenn der Himmel graut

Gieß ich Frost
In deine Flammen
Schwarzes, weißes Kleid
Im Tode schön wirst du erstarren
In deiner Einsamkeit

Aus Grau wird Nebel
Aus Nebel Nacht
Magst du vollenden
Was nie gewagt
Lass dein Rot versiegen
Ein für alle mal
Steig auf aus deinen Tiefen
Was war wird endlich wahr

Und aus Grau wird Nebel
Und aus Nebel Nacht
Magst du vollenden
Was noch nie gewagt


6. Dysterborn

Jede Nacht hat ihren Morgen, jedes Feuer seine Glut
Jede Woge findet Brandung, jedes Unrecht seine Wut
Jeder Zorn braucht seinen Funken, jede Flamme kennt sein Wort
Jede Asche fällt zu Boden, jeder Windhauch trägt sie fort

Jede Lüge findet Glauben, jede Täuschung wird verehrt
Jeder Wein findet seinen Rachen, jeder Zweifler wird bekehrt
Jeder Blender findet Blinde, jedes Truges Münze Hand
Jede Klinge findet Rücken, jedes Brandmal wird bekannt

Dysterborn!

Jedes Rinnsal wird zum Strome, jeder Fluss strebt hin zum Meer
Jeder Wind bringt seine Wogen, jeder Angriff findet Wehr
Jeder Tag hat seine Dämmerung, jeder Abend seinen Glanz
Jede Trauer ihre Tränen, jeder Tote seinen Tanz

Dysterborn!
Mein Dysterborn!

Jedes Flüstern wird zum Worte, jedes hauchen wird zum Sturm
Jeder Brand wird zum Inferno, jedes Feuer giert empor
Jedes Licht wirft seinen Schatten, jedes Dunkel hat seinen Preis
Jede Kerze wird erlöschen, jedes Kind doch wird zum Greis

Jedes Lied hat seinen Helden, jede Sage ihren Kern
Jede Warnung ihren Boten, jeder Wächter seinen Stern
Jeder Himmel tausend Augen, jeder Blick ein einzig Ziel
Jeder Freund hat seine Feinde, jeder Feind der Freunde viel

Jedes Kind hat seine Ahnen, jede Neugier ihren Krug
Jede Frage ihre Antwort, jeder Schluß hat seinen Trug
Jedes Heim hat seine Türe, jeder Weg war nur ein Pfad
Jeder Schritt hat seine Richtung, jedes Echo seine Tat

Jeder Traum braucht seinen Träumer, jedes Werk hat seine Ruh
Jeder Anfang ist ein Ende, jedes Lid fällt zu


7. Sieche

Wille, wütend Kraft
Wilder Worte Macht
Wagst du die Welt je wieder?

Düster, dunkel, dein
Wille treibt dich heim
Ein Haus erstickt in alter Trauer

Willst du, bleibst du hier
Schweife wie auch wir
Durch diese Nacht und weiter

So weiß ich um die Zeit
Ein Leben, Endlichkeit
So leer
Darum nehm ich was ist mein
Nimm du dir was ist dein
Und kehr nicht heim

Zu kalt und dunkel dort
Finster, toter Ort
In grauen Mauern voller Fäule
Bist du dort allein.
Warst du, wirst du sein
Ein Schlag nur klingt dir jede Sekunde

Wieder eine Stunde schlägt und
Wieder eine Stunde schlägt und
Wieder... Tage...

Jahre! Sie fließen hernieder
Kannst du sie auch hören
Sie spielen nicht für dich!

Wir sind die Jahre
Wir wehen in die Weite
Kannst du uns auch hören
Wir spielen nicht mit dir

Wille wütend Kraft
Meiner Worte Macht
Kannst du sie hören in deinen Mauern?
Jeder Silbe Klang
Zeigt dir wie es war
Sieh jene Tage wie sie gleiten

Willst du, bleibst du hier
Schweife wie auch wir
Durch diese Nacht und weiter
Erinner dich der Zeit
Leben, Unendlichkeit
Sieh was liegt zu deinen Füßen?

Es sind die Jahre
Sie fließen hernieder
Hör nicht auf ihr Singen
Und spiel nur für dich!


8. VobisCum

Die bronze Glocken schlagen
Auf mich herab
Ihr Treue Lied zu singen
Doch hören anstatt

Nein! Nein! Niemals knien!
Nein! Nein! Nicht ein Wort!
Nein! Nein! Niemals dienen!
Nein! Nein! Keinem Gott!

In schwarzen Mauern wohnt sie
die Unschuld weiß
Und dringt sie ein in Grauen
Rinnt rot der Wein

Komm, rette deine Seele
Lass mich dein Engel sein
... seine Liebe
... dir allein

Halte mir dein zartes Schweigen
Zweifel nicht, es muss so sein
... du allein
... du allein, du bist
Allein!

In Nomine Patris - et Filii - et Spiritus Sankti

Schwarze verbrannte Erde
Dein offen Grab
In Stille klagend' Stimmen
Ziehen dich herab


9. Mortis

Deine Augen
So müde, kalt und leer
Was sie sahen mag ich glauben
All ihr Flehen zählt nicht mehr

So verreckst du im Grame siechend
Faules Blut nährt das kranke Fleisch
Sinkst du nieder auf graue Laken
Sinkst du nieder, kalt und bleich

Magst dich bäumen, magst dich wehren
jenem dunklen und kalten Schlaf
Wenn die Stimmen dich verzehren
Hör sie rufen von tief herab

Lass das Winseln, lass das Weinen
Lass das Winden vor kalter Hand
So wie du werd auch ich einst träumen
Kalte Mare, mein Gewand

Dumpfe Augen sich verklären
Trüber Nebel sinkt herab
Schließt in Kälte deine Leere
Und du hörst sie ein letztes mal

Geh nicht!



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